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  • Kucki 232

Folge 105 - Auf in den Kampf


 

Zweite Herbstwoche: Sonntag

Geburtstag: keiner

Event/Feiertag: keiner

Erzähler/in: Emily

 

„Ich habe es langsam satt, dass uns da was in den Köpfen belästigt. Nein, damit meine ich nicht Kucki, aber was macht Fabian da oben bitte? Das ist doch nicht normal!“

„Ihr hattet den Traum doch auch, oder? Sie hat uns alle angesprochen. Habt ihr das auch gehört? War sie bei euch? Was soll das mit Fabian?“

Ja, ich bin richtig aufgelöst. Ich weiß. Aber es kann doch nicht sein, dass man uns über Jahrzehnte hinweg so terrorisiert, nur weil da ein Spinner Probleme mit meiner Tante hatte. Kucki hatte es mir mal erzählt gehabt, warum er das überhaupt macht. So doof kann man doch nicht sein. Was haben wir damit zu tun?

„Ich weiß nicht warum, aber ich habe irgendwie ein gutes Gefühl bei der ganzen Sache. Wenn Ahnin Kucki schon so viel Macht hat und Ramon besiegen kann, dann kann sie auch Fabian besiegen."

„Joel. Du sagst es so leicht, aber ich habe schon genug mitbekommen. Glaub´mir. Die dunkle Magie ist nicht witzig. Die dunklen Magier finden immer einen Weg. Was ist denn mit dir, Niklas? Hast du die Stimme im Moment im Kopf?“

„Nein, Mam. Es ist endlich mal Ruhe da oben. Er macht das schon so lange mit mir. Seit ich denken kann. Ich habe ja schon immer versucht, mich dagegen zu wehren. Aber hey, es ist gerade wie in überlangen Sommerferien.“

Wir versuchen schon seit etlichen Jahren die dunkle Magie zu besiegen, doch haben letztlich immer aufgegeben. Würden wir diesmal etwa den Kampf packen? Mit einer schwarzen Katze? Wo soll das denn Kucki sein?

Und zwischen alle dem mein süßer Blondschopf.

Wie sollen wir mit dieser Katze einen Krieg gewinnen?

Trotzdem hat Joel immer ein bisschen Hoffnung. Er telefoniert mit Melody. Haben sie sich etwa wieder vertragen? Ich würde es ihnen von Herzen wünschen. Ich weiß trotzdem noch nicht, ob es wirklich gerade sicher für uns ist. Vielleicht war es nicht mal Kucki. Hach, ich drehe langsam durch.

„Die Stimme ist weg? Schön. Freut mich wirklich. Wenn was ist, dann sagst du mir bitte Bescheid, okay? Du kommst dann rüber, ja?“

Den einzigen Kampf, den die Katze gewinnen würde, ist gegen Jingles. Da hat sie es faustdick hinter den Ohren.

Trotzdem sorgt die letzte Nacht für ordentlich Gesprächsstoff.

„Was interessiert mich, was Ahnin Kucki möchte? Ich habe da gar keine Lust drauf. Da kann mich niemand zu zwingen.“

„Oder? Sei doch ehrlich. Was haben wir mit Fabian am Hut? Der kennt uns doch gar nicht. Der soll wegbleiben.“

Es klingelt an der Tür. Es ist - Ahnin Kucki? Hä? Wie hat sie das geschafft? War sie es letzte Nacht also wirklich? Ich öffne irritiert.

Sie steht irgendwie dort, als würde sie einen Geist sehen. Oder als wäre sie gerade schreckhaft wachgeworden.

„Äh. Wie hast du das gemacht? Wie kannst du hier sein? Ist das nicht gefährlich? Du bist doch noch total schwach.“

Doch sie starrt mich an, als würde sie von jemandem gesteuert werden. Das macht mir doch gerade etwas Angst. Am liebsten würde ich ihr gerne jetzt einen Feuerball in den Hintern schießen. Nachher ist sie es nicht und .... Puh. Aber sie sieht genauso aus wie sie. Ich habe sie doch gesehen.

Vorsichtshalber halte ich meine Zauber bereit. Mir egal. Sie wird sehen, dass auch ich mächtig bin. Sie geht schnurstracks ins Wohnzimmer und sagt weiterhin nichts. Wage es dich meinen Kindern wehzutun. Du lernst mich kennen.

Bis sie sich dann hinsetzt und anfängt zu lächeln. Ich behalte sie trotzdem im Auge.

„Hey, wer bist du denn? Bist du neu hier? Kenne dich gar nicht.“

Meine Kinder können sie wirklich sehen?

„Hi, ich bin Ahnin Kucki und wollte mal ausprobieren, ob ich zu euch komme. Und siehe da: Es funktioniert. Ich weiß nur nicht, für wie lange. Hihi. Es ist witzig, bei euch zu sein.

„Äh. Du sollst Ahnin Kucki sein? Ich habe sie mir irgendwie älter vorgestellt und ähm. Nicht unbedingt in Sportkleidung.“

„Tja, mein Lieber. Willkommen im Zeitalter der unsterblichen Magie.“

„Nein, wirklich. Ich freu´mich voll hier zu sein. Hab nur leider Geschenke vergessen. Leider nicht genug Zeit gehabt, einzukaufen, hihi. Also. Darf ich dich mal pieksen?“

„Äh, was?“

„Aber. Ich bin hier, um Joel zu knuddeln. Ich möchte dich schon so lange knuddeln. Darf ich dich denn knuddeln? Bitte. Wow. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich hier bin.“

„Mich knuddeln? Warum?“

„Och los. Komm schon. Möchte nur knuddeln. Du bist real noch viel putziger, hihi.“

„WAAAS?!“

Also Kucki ist ja richtig schräg drauf. Warum will sie Joel knuddeln?

„So. Bist du dann fertig? Du bist doch verrückt. Du musst doch am besten wissen, dass ich das nicht so mag.“

„Oh, ja. Entschuldige. Habe ich vergessen, hihi.“

„Du, aber wenn du schon mal hier bist: Warum soll ich mich eigentlich um die Katze kümmern? Können die anderen doch auch machen.“

„Na ja. Ganz einfach. Weil du ähm. Weil. Ja, weil du tierlieb bist. Ja, genau. Tierlieb. Genau deswegen.“

„Aber Mam ist auch tierlieb.“

„Du bist tierlieber, hihi.“

„Oh, man.“

Was hat Kucki nur mit Joel? Sie will ihn ständig umarmen. Meine anderen Kinder sind aktuell auch sehr verpeilt. Nur Aurelie schaut weiter fernsehen. Sie interessiert das alles absolut nicht.

„Komm, lass dich nochmal knuddeln, hihi.“

„Echt jetzt? Was soll das? Du bist doch doof.“

„Wo ist eigentlich mein Miezi? Entschuldigung. Ich bin gerade total aus dem Häuschen. Endlich kann ich wieder in der normalen Welt rumlaufen. Endlich bin ich wieder bei meiner Familie. Bei meinen Schützlingen, hihi. Ich habe das so vermisst. Und mein Miezi wird auf euch aufpassen. Wenn irgendwas ist, dann werde ich es erfahren. Sie wird euch beschützen. Kein böser Wicht kommt hier rein, solange die Katze da ist. Klingt das gut?“

In dem Moment kommt Chelsey rein und miaut Kucki nur an. Es scheint wirklich besiegelt zu sein, dass sie es wirklich ist. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie noch ein paar Probleme hier hat und sich etwas unbeholfen fühlt, aber wow. Eine Urahnin in unserem Haus.

Wir sind gerade selbst alle etwas perplex und wissen gar nicht, was wir ihr jetzt sagen sollen, obwohl wir so viele Fragen haben. Plötzlich ist sie hier. Hier auf unserer Couch.

„Also? Wie geht es denn nun weiter?“

„Na ja. Ich würde sagen, dass wir der dunklen Magie so richtig in den Arsch treten, oder nicht? Hihi. Dafür bin ich hier und ich gebe so lange nicht auf, bis Fabian aus euren Köpfen ist. Ihr habt doch gar nichts mit seinem Blödsinn zu tun.“

„Aber Joel? Darf ich dich trotzdem nochmal knuddeln? Bitte. Ich bin immerhin eine wichtige Ahnin und der sollte man Respekt entgegenwirken, hihi.“

„Äh. Mam? Irgendwas stimmt mit ihr nicht.“

„Och, komm schon. Du bist halt so knuffig.“

„Hmpf.“

„Ja, schon gut, Kucki. Alles gut. Wir haben dich ja auch gern.“

„Hihi.“

Eines stelle ich schnell fest: Ahnin Kucki ist ein richtiger Wirbelwind. Bevor man überhaupt was sagen kann, quasselt sie schon los. Wow, das kann noch witzig werden.

Trotzdem haben meine Kinder noch viele Fragen offen.

„Wie lange kannst du Fabian aus unseren Köpfen fernhalten? Der geht mir langsam richtig auf den Sack.“

„Na ja. Das Problem ist, dass es nicht nur Fabian ist. Nachdem Emily das Tor schließen lassen wollte, hat Ramon Theo befreit. Aber ich habe ihn noch nicht gefunden. Theo ist gewaltig böse. Er macht mir noch sehr große Sorge.“

„Ne, das wird mir zu viel. Ich gehe. Macht ihr mal euren Magierkram. Ich bin raus.“

„Aurelie bitte. Auch dich brauche ich.“

„Nein.“

„Ich habe leider nicht viel Zeit. Ich bin immer noch schwach, aber ich wollte es mal ausprobieren. Bitte passt auf, dass Theo nicht aufkreuzt. Ich werde mein Bestes geben. Ich suche im Moment noch alte Verbündete. Irgendwo müssen sie doch zu finden sein. Es kann doch nicht alles weg sein.“

Marc wollte erst gar nicht zu uns rein, da er uns erstmal in Ruhe machen lassen wollte und eh die Küche etwas renoviert hat, aber jetzt wird er doch etwas hellhörig.

„Norman Charm hat damals geholfen, Theo einzusperren. Ihn suche ich. Drückt mir die Daumen, dass ich ihn finde. Und Emily? Ich brauche deinen Vater. Kannst du ihn am Gruselfest kontaktieren? Bitte.“

„Moment, wie sollen wir denn Theo erkennen?“

„Ich habe herausgefunden, dass er sich in Blitzen versteckt. Er leitet irgendwie Blitze um. Ein uralter Zauber. In Windenburg hat er versucht, bei euch einzubrechen. Passt bitte auf, wenn es ungewöhnlich blitzt. Miezi Kucki wird euch helfen. Sie ist mit mir verbunden. Wenn was ist, dann weiß ich sofort Bescheid.“

Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass dieses Kätzchen unser Leben retten soll. Wow.

„Wie gesagt: Ich werde mit euch bald wieder in Kontakt treten. Wenn ich zu 100% in dieser Welt bin. Dann machen wir sie alle, okay?“

„Äh ja. Klingt total nach einem Plan. Ja. Bin dabei.“

So ganz überzeugt ist mein Sohn noch nicht so ganz.

„Kucki hat recht. Wir müssen da weitermachen, wo unsere Vorfahren aufgehört haben. Ich habe damals genug mitbekommen, um zu verstehen, worum es hier geht. Dunkle Magie ist gefährlich. Und wenn man sie missbraucht, dann sogar noch mehr. Wir müssen wirklich was unternehmen. Also was meint ihr?“

Madleen, Joel und Niklas schauen sich nur an und nicken. Das ist doch ein gutes Zeichen. Ja, ich hatte Angst, all das nochmal machen zu müssen. Aber mittlerweile habe ich mehr Angst, dass meiner Familie etwas passieren könnte. Und so muss es meinen Eltern wohl auch ergangen sein. Jetzt ist es an der Zeit, dass ich das übernehme. Mithilfe von Kucki und meinen Kindern.


Nachdem Ahnin Kucki zum zigsten Mal meinen Sohn umarmt hat, Verschwindet sie. Man hat die Hoffnung in ihrem Gesicht förmlich gesehen. Ich kann sie einfach nicht im Stich lassen.

Also mache ich mich ans Werk und übe, was das Zeug hält.

Sie hat so viel aufgebaut, also helfen wir ihr.

Selbst Joel geht motiviert ans Werk.

Auch Niklas macht sich jetzt so seine Gedanken und Madleen hat sofort Shadow angerufen. Mit vereinten Kräften werden wir das hoffentlich schon schaffen. Diesmal geben wir nicht so schnell auf. Es ist immerhin unsere Welt.

Doch trotzdem sind wir weiterhin eine stinknormale Familie.

Denn selbst Emilio hatte noch einen Traum von Kucki. Auch er soll uns beschützen. Aber wer beschützt ihn? Ich habe doch etwas Angst. Was ist, wenn ihm und Joshi etwas zustößt? Wenn jedem etwas zustößt, die wir lieben?

„Mam? Ich habe ein Problem.“

„Ich liebe Naomi und so, aber Alter. Sie kann voll nicht kochen. Bäh. Kann ich nicht bei euch immer essen kommen? Ich koch’ bestimmt nicht.“


Ich hoffe nur, dass das Emilios einziges Problem bleibt.


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