- Kucki 232
Folge 15 - Detektiv für Anfänger

Zwar hatte ich wieder so eine miese Nacht, aber da muss ich jetzt wohl durch. Es ist alles in meinen Gedanken so durcheinander. Erst der Streit mit Melody und plötzlich stehe ich in der Schule im Mittelpunkt? Das habe ich immer noch nicht richtig verarbeitet.
Trotzdem muss ich mich heute konzentrieren, dass ich Paps nicht enttäuschen möchte. Ich werde es schaffen, in seine Fußstapfen zu treten.

Ich bin so gespannt, was mich erwartet. Ob wir heute schon Ganoven jagen? Einen Bankraub verhindern? Das klingt richtig episch.

Heute bin ich für alles bereit. Vielleicht darf ich dann ja auch mal eine Waffe tragen und so. Oder einen Schlagstock. Damit muss man dann ja auch lernen, umzugehen.

Paps sitzt schon im Büro, als ich zu ihm komme. Wie schnell hat er sich bitte fertiggemacht? Wow.
Und schließlich sitze ich da und warte darauf, dass Paps unseren ersten Auftrag erklärt. Mann, bin ich aufgeregt. Aber so richtig.

„Bevor es losgeht, muss ich dich noch Folgendes fragen: Lässt du deinen privaten Kram zuhause? Kannst du Melody mal kurz irgendwo in die Schublade schließen? Vorher brauchen wir gar nicht anzufangen.“

„Äh, ja. Ich bin voller Tatendrang und Melody ist mir egal. Mir ist es wichtig, mit dir erfolgreich das Böse zu besiegen und dingfest zu machen. Auf geht's, Paps.“

In dem Moment kommt Mam rein und möchte sichergehen, dass wir auch heile wieder nach Hause kommen.

„Versprecht mir das, ja?“
„Ähm, Emily? Der Junge macht ein Praktikum und ich weiß ja nicht, was ihr euch so vorstellt. Natürlich kommen wir heile nach Hause.“
„Sehr gut. Mehr wollte ich nicht hören, hihi.“

Paps und ich gehen nach draußen und auf geht's. Yeah. Ich werde der beste Privatdetektiv aller Zeiten. So cool. Ich werde kämpfen können und für Gerechtigkeit sorgen.
„Also, Paps. Wo geht es denn als Erstes hin?“

„Na, ins Fitnessstudio, oder meinst du, ich kann dich Milchbubi so mitnehmen?“

„Fitnessstudio?! Aber.“
„Rede nicht. Mitkommen.“
„Äh.“
Wir fahren nach Windenburg und das soll echt mein Praktikum sein? Ein Fitnessstudio? Das ist doch bescheuert. Wie soll ich so was lernen?
„Kommst du jetzt oder soll ich dich reintragen?“
„Aber.“

Hmpf. Ins Fitnessstudio kann ich doch auch so gehen. Was soll das also jetzt? Ich dachte, wir gehen jetzt voll irgendwo hin auf die Pirsch und sowas. Da draußen brauchen Sims Hilfe und was machen wir?

Wir ziehen uns um und dann möchte Paps mit mir auf die Streckbank, wie man das hier so schön nennt. Boah, das ist doch Zeitverschwendung. Echt.

Später dann:
„Du musst eines pffff ..... wissen, Joel. Zu diesem Beruf hrmmmm ..... gehört nicht nur die Ganovenjagd, klar? Wenn du pffff ...... diese Ganoven jagen willst, dann musst du flink sein. Stark sein. Sonst bist du schneller hrmppff .... aus der Puste und der Ganove lacht dich nur aus.“
Okay, das klingt einleuchtend. Aber boah. Das ist ja richtig schwer. Puuh. Boah. Davon bekomme ich doch voll Muskelkater.


„Haaaa, Paps. Guck mal. Ich kann das voll gut.“
„Hey, Junge. Vorsicht da. Übertreib nicht. Das kann böse enden.“
„Aber.“
„Lass es einfach.“

War doch eigentlich schon ganz cool. Hätte nie gedacht, dass ich das so packe. Aber klar. Flink und stark muss man sein. Check. Leuchtet wirklich ein.

„Und jetzt, Paps? Was nun?“
„Gehen wir in die Sauna.“
„Äh, wie bitte? Echt jetzt?“
„Na klar. Die Muskeln müssen jetzt auch erstmal wieder entspannen.“

Also, das Training sehe ich ja noch ein, aber die Sauna? Das ist doch Blödsinn. Was soll ich in einer Sauna?
Doch später dann so:

„Ähm, und was machen wir danach? Ein Eis essen? Gehört das auch zu deinem Beruf?“

„Nein, aber dann gehen wir heiß baden.“
„Du verarschst mich.“
„Hör mir mal zu. Willst du Detektiv werden? Wir können das auch lassen, aber dann heul morgen nicht rum, dass dir alles wehtut, okay? Heißes Bad und dir wird nichts passieren.“

Okay, heiß baden. Aber dann hoffe ich, dass es dann auch langsam mal losgeht. Paps und ich gehen schließlich duschen. Wozu geht man baden, wenn man vorher duschen muss?

Später dann so:

Ist das da vorn nicht meine Lehrerin? Woah. Das ist jetzt echt nicht ihr ernst, oder? Tatsache. Das ist Frau Paulsen. Und so, wie Gott sie erschuf. Nein. Ich gucke da jetzt nicht hin.

Sie hat irgendwie total den hübschen Hintern und verdammt. Da kommt ja noch eine dazu.
„Joeeeel? Guck da nicht so hin. Spinnst du? Benimm dich mal.“

„Lässt du das jetzt endlich mal?“

Ich versuche es ja. Holla. Puh.

Paps hat anscheinend genug und so gehen wir langsam raus. Aber ich muss dann doch immer einen Blick erhaschen. Frau Paulsen hat mich zum Glück aber nicht erkannt. Ja, was duscht sie da auch so rum? Ich bin auch nur ein Kerl.
Nein, nicht hingucken.

„Und was machen wir nun?“
„Nach Hause fahren, essen und dann treffen wir uns mit jemandem.“
„Cool.“

Bislang war der Tag noch nicht so aufregend, aber vielleicht ändert sich das ja heute Abend.