- Kucki 232
Folge 18 - Wem gehört der Hund?

Tja. Und jetzt muss ich es noch Paps irgendwie beibringen, dass ich gerade einen weißen Hund gefunden habe, mit einer verletzten Pfote.
Also gehe ich ganz vorsichtig zur Tür, als diese sich öffnet.

Eine Weile bleibe ich so stehen und überlege, was ich jetzt sagen soll. Na ja, was soll ich denn auch machen? Der Hund braucht eben Hilfe und dann helfe ich auch. So wie Paps das selbst immer macht.
„Ne, Moment. Wenn du so da stehst und nicht weißt, was du sagen sollst, dann hast du irgendwas verbockt. Also raus mit der Sprache.“

„Äh, ich. Nun ja. Ich müsste zum Tierarzt. Könntest du mich hinfahren, bitte?“
„Was ist denn mit Jingles?“
„Nicht mit Jingles, aber ...“

In dem Moment kommt der kleine Patient um die Ecke und Paps schaut nur an mir vorbei und dann nach unten.
„Mit dem da, haha.“

Ich nehme den weißen Hund hoch und zeige ihn Paps. Er sagt jedoch nicht gerade viel. Plötzlich schaut er den Hund einfach nur an und ich bekomme nicht mal Mecker oder so.

Ich kann es mir nicht erklären, aber dieser freut sich gerade, Paps zu sehen. Kennen die sich etwa? Normal meckert Paps immer ein wenig, bis er dann doch „ja“ sagt, aber diesmal kommt nichts.
„Komm. Wir fahren los! Ich schau´ nur kurz nach Mam.“
Zehn Minuten später gehen wir zum Auto.
„Na dann schauen wir doch mal, was du hast. Wird schon alles schiefgehen.“

Wir fahren nach Willow Creek, wo ein guter Tierarzt sein soll.
Eine brühendheiße Hitze erwartet uns hier mit Sonne pur. Uff. Manchmal wünsche ich mir so eine Dusche auf dem Kopf. Wenn es dann zu heiß wird, dann mache ich die einfach an.
Paps hat bis hierhin immer noch nicht viel geredet und geht einfach vor.

Er meldet den Hund an, während ich mit ihm warte. Ganz schön was los hier.

Und so warten wir und warten. Ich hoffe gerade, dass die Klimaanlage nicht plötzlich ausfällt. Da würde ich sterben.

„Wo hast du den Hund überhaupt gefunden?“, kommt plötzlich aus Paps geschossen. Ich erschrecke mich.

„Äh. Direkt bei uns da. Im Busch.“
Paps verliert sich wieder in seinen Gedanken.
Gefühlt Stunden später werden wir dann aufgerufen und der weiße Hund wird untersucht.
„Na, meine Süße. Lange nicht gesehen. Wo warst du denn?“
Der Arzt kennt den Hund und es ist auch noch eine sie?

Er checkt sie einmal ordentlich durch, bevor er einen Verband anlegt.
„Brav. Gleich geschafft.“

Ich beobachte alles genau. Schon mal gut, dass nichts Ernstes ist. Aber ich möchte lieber sichergehen. Wer weiß, wie lange die Kleine auch schon unterwegs ist?

„Es ist schön, dass sie Alaska gefunden haben. Ich habe mir schon Sorgen um die Kleine gemacht. Normal ist ihr Besitzer immer pünktlich bei den Check-ups.“

„Na, du. Wo hast du denn dein Herrchen gelassen?“

„Wer ist denn ihr Herrchen? Vielleicht können wir dort ja mal vorbei und sagen, dass es Alaska gutgeht.“

Stille.

„Weil er Jimmy gehört“, sagt Paps wie aus einer Kanone geschossen.
„Moment, du kennst den Besitzer?“

Der Arzt sagt dann schließlich:
„Ich habe schon lange nichts mehr von Jimmy gehört. Das wundert mich. Wissen sie da vielleicht mehr?“

Paps nuschelt nur vor sich hin, während ich Alaska in den Arm nehme. Auch wenn es dem Hund doch recht gut geht, ist die Stimmung gerade etwas im Eimer. Besonders bei Paps. Was hat er nur? Er hat vorhin schon so komisch geschaut, als er den weißen Hund gesehen hat. Etwa einer seiner Fälle?

Schließlich gehen wir raus. Paps bedankt sich noch, aber hält sich weiterhin wortkarg. Ich folge einfach nur und schaue, ob ich für die Hunde hier noch etwas bekomme.

Süß ist sie ja.


„Paps? Ist denn alles in Ordnung?“
Er dreht sich jedoch nur kurz um und schaut mich an. Dann geht er weiter zum Auto.

Vielleicht rede ich später ja mal mit ihm. Aber wie es scheint, hat Paps nichts dagegen, wenn wir den Hund erstmal aufnehmen, bis wir ihn diesen Jimmy wiedergeben können.
Bis dahin kümmere ich mich um die kleine Alaska.
