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  • Kucki 232

Folge 20 - Wer ist Jimmy?


Okay, heute möchte ich da einfach mal nachhaken. Irgendwann muss Paps mir doch Antworten geben.

„Äh, Paps? Wer ist eigentlich dieser Jimmy? Woher kennst du ihn? Was ist los mit dir? Du bist so still, seit du Alaska gesehen hast.“

Paps schaut mich jetzt irgendwie hilflos an. Ich weiß nicht. Diesen Blick kenne ich nicht. Traurig. Verloren. Kein Schimmer. Und plötzlich wird er dann doch weich.

„Jimmy ist ein alter Freund.“

„Also nicht direkt. Ich wollte ihm helfen.“

Paps macht eine lange Pause und starrt auf den Boden. Bis es dann schließlich so richtig rausplatzt und er kein Halten findet.

„Er ist der Grund, warum ich heute das mache, was ich mache. Jimmy hatte alles verloren. Einfach alles. Und ich wollte helfen - konnte aber nicht. Schließlich starb seine Frau und er galt als verschwunden. Joel, wie kann man jemandem sowas antun? Ich raffe es bis heute nicht. Der Mann hatte ein glückliches Leben und von heute auf morgen war alles vorbei?“

„Die machen mich so richtig sauer. Beschließen irgendwas und dann ist es abgestempelt. Zu viel Aufwand, aber das wird schon so stimmen. Das kotzt mich so an.“

Er wurde immer roter und wütender im Gesicht. Nie hat er was von Jimmy erzählt. Ich hatte ihn zwar mal gefragt, wie er eigentlich zu diesem Job gekommen ist, aber es kam nie eine Antwort darauf.

Bis mir dann ein cooler Gedanke kommt.

„Was ist, wenn Alaska ein Zeichen ist? Also klingt gerade doof, aber sie muss dann ja wohl gewusst haben, wo sie hinmuss. Vielleicht ist sie ja aus einem bestimmten Grund hier?“

„Ne, das glaube ich nicht. Jimmy wohnt in Willow Creek. Das ist knapp zwanzig Minuten mit dem Auto von uns weg. Und woher soll sie wissen, wo ich wohne?“

„Außerdem wird es eh zu spät sein. Das ist über zwei Jahre her. Wer weiß, was mit Jimmy passiert ist? Die haben ihn da oben fertiggemacht. Ich hatte ja damals erst nachgeforscht, aber bin immer wieder auf Beton gestoßen. Und egal was ich machen wollte: Mir hat niemand zugehört. Das ist so mies. Was soll ich denn machen, Joel? Der arme Mann wird längst verstorben sein. Er hätte sich gemeldet. Das war alles so schlimm damals. Ich hätte nie gedacht, dass mich das nochmal einholen wird.“

So sauer und enttäuscht habe ich meinen Paps noch nie erlebt. Aber vielleicht kann ich ihm ja doch ein bisschen Hoffnung geben.

„Warum fragen wir nicht einfach Alaska? Ihrer Pfote geht es schon etwas besser. Ich finde, wir sollten diesen Hinweis nicht außer Acht lassen.“

Also rufe ich die weiße Hündin und jetzt bin ich gespannt. Ja, sie hat bislang keine Anstalten gemacht, als würde sie uns was zeigen wollen. Aber wie auch? Wie denn, mit dieser Pfote? Und dann hatte sie ja einen ordentlichen Weg hinter sich.

Paps ist wirklich am Überlegen, herauszufinden, ob Alaska aus einem bestimmten Grund hier ist. Erst noch recht skeptisch und dann steht er doch auf.

„Hey, Süße. Warum bist du hier, hmm? Möchtest du mir was zeigen? Möchtest du mich zu Jimmy bringen?“

Alaska macht auf einmal voll die Anstalten. Springt hin und her und bellt wie verrückt. Habe ich vielleicht recht? Paps ist jetzt selbst ganz erstaunt darüber und ich grinse nur.

„Äh, aber. Moment mal. Das kann doch nicht sein!?“

„Tja, Paps.“

Die Hündin vergisst wohl gerade selbst, dass sie eigentlich noch nicht so ganz auf dem Posten ist. Sie möchte angeleint werden und geht Richtung Auto. Klar, kann man verstehen. Diese Strecke nochmal?

Sie möchte echt zu Jimmy, wie es scheint.

Wir steigen ins Auto ein und schon geht es los. Alaska auf meinem Schoß und sie ist ganz aufgeregt. Muss immer nach draußen schauen.


Schließlich bellt sie ganz laut, als wir in Willow Creek ankommen. Hier schauen wir als Erstes nach und wie es scheint, war das eine gute Entscheidung.

„Hm, wo sollen wir denn hin?“

Die weiße Hündin ist ganz außer sich und es wäre jetzt wohl besser, zu Fuß weiterzugehen. Wer weiß, wo wir da hinmüssen? Den Vorschlag findet wohl auch Alaska am besten.


Irgendwann landen wir im Park von Willow Creek. Auch Problem-Park genannt. Hier kommen einfach oft Sims her, die ihre Sorgen vergessen wollen und vielleicht selbst noch Leidtragende finden, um zu reden. Also war auch Jimmy die ganze Zeit hier?

Es ist hier heute nicht so heiß wie in Copperdale, aber die Hitze macht trotzdem zu schaffen. Boah, echt. Ich sag´ ja: Die Dusche auf dem Kopf und so.

Alaska schnüffelt viel rum und zieht uns immer weiter in den Park rein.

Irgendwann bleibe ich stehen und denke, an einem Baum etwas zu sichten. Es ist schon die hinterste Ecke vom Park, wo eigentlich kein Sim so das Bedürfnis haben dürfte, hierherzukommen. Ich lotse uns in diese Richtung und langsam wird auch Alaska immer hibbeliger.

Bis ich schließlich bemerke, dass ich den richtigen Riecher hatte.

Der Fellknäuel rennt los und auch Paps wird immer schneller. Wir bleiben vor dem Mann stehen.

„Jimmy?“, sagt Paps nur und kommt vom Glauben nicht ab. Er bleibt starr stehen.


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