- Kucki 232
Folge 30 - Wieder Freunde?

Zweite Frühlingswoche: Samstag
Geburtstag: keiner
Event/Feiertag: keiner
Erzähler/in: Emilio
Endlich wieder Wochenende und ich muss die dämlichen anderen Kinder nicht mehr sehen, die immer noch so grinsen. Lieber verbringe ich jetzt die Zeit mit meiner Familie und hoffe aber, dass bei Mam und Paps alles wieder in Ordnung ist. Ich hatte doch etwas Angst.
Daher freue ich mich, als wir alle zusammen frühstücken und Paps Mam auch zulächelt. Yippie.
Ich freue mich so.

Später sitzen sie dann auch noch nebeneinander und dann ist mir wirklich super klar, dass alles wieder gut ist.
„Macht das aber bitte nie wieder, okay? Ich hab euch lieb und ihr seid eben Mam und Paps“, sage ich.

Also habe ich wieder richtig tolle Laune. So gute Laune, dass ich Joel bei seinem Projekt helfe. Ich frage die anderen schließlich, ob wir danach nicht noch nach Willow Creek auf den Spielplatz gehen wollen. Joel und Madleen haben keine Lust, aber die anderen kommen mit. Das wird toll. Aber erstmal bauen wir.

Wir brauchen ca. eine Stunde und dann steht das supercoole Ding. Joel lächelt einmal kurz, aber sagt nichts.
Also auf nach Willow Creek. Ich frage: „Wollen wir Pirat spielen?“
Niklas ist schon mal mit dabei. Und Joshua?

„Pirat spielen? Hihi. Nein, ich geh’ lieber angeln und Schätze sammeln. Ich spiele kein Pirat mehr, da ich bald nämlich Teamleiter bin im Verein. Aktuell bin ich nur Team-Vizeleiter“, sagt Joshua.
Niklas und ich schauen uns nur an. Was ist denn mit dem los? Wir haben immer zusammen gespielt.

„Große Kinder gehen halt angeln und wollen nicht mehr mit Autos spielen, hihi.“

Das macht mich gerade wütend, da Joshua nie so redet. Er ist ja total eingebildet geworden. Normal ist Niklas doch der Eingebildete, aber ich mag ihn gerade mehr als meinen ganz großen Bruder. Ich werde sauer und schreie ihn an: „Dann geh doch angeln, du Blödmann.“ Pah.
Ich muss mich erstmal beruhigen und möchte mir den Tag nicht vermiesen lassen. Niklas lenkt mich ab und schließlich gehen wir dann Pirat spielen. Trotzdem bin ich noch traurig.

Irgendwann setzt sich Joshua mit dazu und schaut ganz bedrückt. Tja, Pech gehabt.

Wir spielen und haben Spaß und Joshua sitzt da nur mit seinem Handy. Wollte er nicht angeln? Die Fische sind wohl zu schwer für ihn, hihi.

Ich möchte ja nicht mehr wütend sein, also schaue ich mal, was es noch so in der Umgebung zu entdecken gibt. Hier gibt es wirklich viele Klettergerüste und Schaukeln. Viele Kinder sind immer hier, aber auch viele, die ich nicht mag. Ich sehe eine Schülerin, die noch nicht lange bei uns auf die Schule geht. Sie geht bei Joel und Madleen in die Klasse und ist noch kleiner als wir. Aber sie ist nett und sitzt immer bei uns in der Pause. Ich begrüße sie.
„Hallo, Pearl. Wie geht’s?“ Pearl ist ein witziger Name, da es Perle bedeutet.

Joshua und Niklas kommen mit dazu. Mein allergrößter Bruder aber nur, weil er fragen möchte, ob es okay ist, wenn er nach Hause geht. Er hat schlechte Laune und möchte allein sein. Toll. Selbst schuld. Soll er gehen. Ich mag ihn nicht mehr.

Pearl wohnt in Oasis Springs. Da ist es immer total warm und so und deswegen ist sie wohl auch so dunkel. Hat immer Sonnenbrand. Den ganzen Tag. Wir unterhalten uns eine Weile.

Pearl traut sich aber nicht so ganz, mitzuspielen und schaut lieber zu.
Wir haben dann aber genug und fragen sie, ob sie nicht bei uns noch mit spielen möchte. Es ist nämlich schön, Freunde zu haben und Pearl gehört da mit zu. Also gehen wir nach Hause. Sie fragt ihre Eltern aber erst, ob das okay ist.
Schließlich geht es bei uns weiter, doch auch hier hält sie sich ziemlich zurück. Das ist okay, aber sie braucht keine Angst haben.

Bis ich sehe, dass Paps drüben das Feuer anmacht. Boah, wie cool.

Ich flitze sofort hin und mache das Popo-Wärm-Spiel, hihi. Popo hin- und herschwenken. Ich muss so lachen, hihi.

Hinten sehe ich Joshua am Angeln. Es ist ungewohnt, dass er so traurige Laune hat und daher frage ich mal vorsichtig nach. Ich war vorhin ja auch sehr streng und habe ihn gleich angeschrien. Sowas will ich ja nicht mehr machen. Also möchte ich mich entschuldigen.

„Wollen wir wieder Freunde sein? Ich finde es nämlich schade, wenn ich nicht mehr mit dir spielen kann, nur weil du bald groß bist. Da kann man doch immer noch zusammen spielen. Das macht auch Spaß.“

„Ja. Du hast recht. Es tut mir auch leid und ich wollte nicht so fies sein. Freunde?“

Also setzen wir uns ans Feuer und erzählen Geschichten, wie sonst immer auch. Joshua hat sich etwas verändert, was ich sehr schade finde. Er ist immer noch mein großer Bruder und möchte auch mit ihm was zusammen machen. Nur weil ich kleiner bin, heißt das doch noch lange nicht, dass sich daran was ändern muss, oder? Als ich dann noch Mam und Paps so sehe, fühle ich mich wieder besser. Alles ist gut.


Schade, dass es anfängt zu regnen. Es macht gerade so einen Spaß. Immer muss es regnen, wenn es Spaß macht. Wir gehen nach oben und auch Pearl ist noch da. Sie wartet, bis es aufhört, zu regnen.

So macht es mir am meisten Spaß: Wenn meine Geschwister um mich sind und andere Kinder, die mich mögen. Deswegen bin ich nicht mehr so oft wütend.

Joshua ist gerade beim Pfadfindertreffen, doch als er wieder zurückkommt, kommt er sofort zu mir und fragt: „Ich gehe kurz duschen und dann spielen wir zusammen ein Spiel, okay?“
Ich nicke freudig. Juhu.

Und schließlich spielen wir ein Rennspiel. Das macht so Spaß. Hui, er gewinnt sogar. Egal.

Mein ganz kleiner Bruder kommt auch noch mit dazu. Er spielt sowas ständig und dass er mitmacht, ist sowas von klar.

Schließlich spielt auch Madleen mit. Nur Niklas möchte nicht.

Wir spielen richtig lange. Solange, dass wir fast das Abendbrot vergessen hätten. Hupsi, hihi. Aber es hat so einen Spaß gemacht. Später kommt Benny noch vorbei. Er ist mein großer Cousin und hat sogar schon ein Baby. Das Baby möchte ich unbedingt mal sehen. Vielleicht spielt es ja später auch mit mir Rennspiele und Pirat.

Anmerkung: Pearl stammt von Julchens77.