- Kucki 232
Folge 39 - Endstation Problem-Park (Teil 1)

Heute sollte ich zu Paps, seinem Kumpel Alexander. Na ja, eigentlich Alexander Meyer, aber ich darf ihn auch Alex nennen. Sehr cool drauf und er ist Anwalt. Er hat mir heute ein bisschen gezeigt, wie er mit meinem Paps zusammenarbeitet. Die beiden sind wie Pech und Schwefel und ich muss gestehen, dass ich diesen Beruf langsam auch richtig interessant finde.
Aber nun geht es erstmal nach Hause.

Doch bevor ich durch die Tür komme, höre ich ein Hundebellen. Nein, es ist nicht Jingles. Aber trotzdem ist es ein bekanntes. Alaska? Hmm. Ich schau´ mal.

Bin eigentlich total kaputt. Was heute in mein Hirn ging, war nicht gerade wenig. Heftig, was er da für dicke Bücher in den Regalen stehen hat.
Ich schaue mich um und sehe erst nichts. Bis plötzlich Alaska ganz aufgebracht auf mich zukommt.

Die arme Hündin ist ganz fertig. Ist schon wieder was mit Jimmy passiert? Alaskas Vorteil ist jetzt aber, dass sie keine halbe Weltreise hinter sich hatte.

Sie springt mich an und schlabbert mich ab.
„Hey, Süße. Was suchst du denn hier? Du warst doch letztens so entschlossen, mit Jingles einfach so abzuhauen. Komm´, lass dich drücken.“

„Was ist denn überhaupt los mit dir? Was hast du?“
Irgendwas versucht sie mir zu sagen. Sie bewegt sich ganz hektisch hin und her. Langsam habe ich wirklich das Gefühl, dass mit Jimmy wieder irgendwas ist. Ein bisschen kennt man die Hundesprache dann ja doch schon.

Also gehe ich rein und lege meine Sachen zur Seite. Paps ist gerade dabei, Michelle zu füttern. Er findet es etwas schade, dass unser Praktikum abgebrochen wird. Tja, kann er sich bei den Schwänzern bedanken. Aurelie war da aber eine ganz andere Geschichte. Das muss ich gerade zu ihrer Verteidigung sagen.

„Paps? Kann ich dich kurz sprechen? Ich glaube, dass was mit Jimmy ist.“
„Moment. Ich denke, Michelle würde das jetzt nicht hören wollen, oder?“
Er wirkt heute etwas gereizt. So habe ich ihn noch nicht gesehen.

Später setzen wir uns an den Tisch und Paps fragt:
„Und? Was ist los? Hast du bei Alex viel lernen können? Und wie kommst du darauf, dass was mit Jimmy ist?“

„Er scheint gut untergetaucht zu sein. Hat sich zumindest nicht mehr blicken lassen. Telefon ist tot. Ist doch wunderbar. Er hat mich fast schon etwas zu viel mit reingezogen.“

„Viren auf dem PC deuten darauf hin, dass jemand etwas verbergen möchte. Was ganz gewaltiges. Oder wie will man sich sonst erklären, dass Jimmy so eine Panik schiebt und ich eine virenverseuchte Webseite vorfinde, hmm?“
In dem Moment kommt Alaska durch die Tür. Ihre alte Eingangstür hat sie so schnell nicht vergessen.
„Na ja, Paps. Weil der weiße Fellknäuel wieder zurückgekommen ist und uns was zeigen möchte.
Schau. Sie ist ganz aufgedreht. Hey, Süße. Wir finden Jimmy, okay?“
„Wuff.“

„Okay. Alles klar. Ich zieh´mich um und dann brechen wir auf. Ich rufe eben Madleen an, ob sie kurz Zeit hat, um auf ihre Schwester aufzupassen. Immerhin hat sie gesagt, dass sie es alles wiedergutmachen will. Dann kann sie ja gleich damit anfangen.“

Wir warten noch eine Weile auf meine Schwester. Joshi bringt sie vorbei. Irgendwie merke ich, wie mulmig Paps zumute ist. Er versucht zwar irgendwie ruhig zu bleiben, doch man sieht ihm an, dass er jetzt nichts Schlimmes hofft. Ich hole die alte Hundeleine raus und leine Alaska an. Sie kann kaum erwarten, endlich loszukommen.

Einmal tief durchatmen und Ruhe bewahren. So hat es mich Paps gelehrt. Egal, was kommt. Einer braucht immer einen klaren Kopf. Zwei sind sogar noch besser.

Würde es jedoch nicht so regnen, wäre das jetzt einfacher. Langsam bin ich so richtig durchnässt und bin froh, dass unser Ziel gar nicht so weit weg ist. Alaska führt uns nämlich in den Park. Hier haben wir Jimmy ja damals auch schon gefunden. Hat er sich etwa wieder hier versteckt?

Bäh. Ich gönne mir definitiv hiernach erstmal 'ne Wanne. Regnet das immer so viel in Willow Creek? Da lobe ich mir dann doch noch etwas die heißen Tage in Copperdale.

Es ist aber auch gut, dass die weiße Hündin wohl genau weiß, wo es hingeht. Darüber bin ich gerade sehr dankbar. Das ist ekelig. Meine Füße frieren langsam und dort ist Land unter. Die Hände kleben.
Bis Paps schließlich stehenbleibt.
„Ich glaube, ich sehe da vorne was. Warte mal.“

Paps schaut um die Ecke und dann höre ich nur lautes Entsetzen.

„Alles gut, Paps?“