- Kucki 232
Folge 434 - Möglich!

Emily kann einfach nicht mehr schlafen. Ständig geht ihr Marc immer und immer wieder durch den Kopf. Dieses Lächeln, diese Augen. Sie möchte ihn unbedingt wiedersehen, auch wenn sie dafür die ganze Welt umrunden und an jeder einzelnen Haustür klingeln müsste.
Um sich abzulenken, macht sie Frühstück. Moment – sie und Frühstück machen? Niemals.


Alles wird danach brav geputzt. Die Wächterin hat sich aber ordentlich verknallt. Sie hilft zwar draußen im Garten mal mit, aber putzen und kochen wollte sie bislang eigentlich nicht so wirklich. Ständig muss sie lächeln und vergisst ab und an mal, was sie gerade eigentlich macht, haha.

Emily möchte nachher, zur selben Uhrzeit wie gestern, wieder an der Bank in Windenburg sein. Vielleicht ist Marc ja auch da. Oder vielleicht am Café. Er scheint ja sehr oft an einem dieser Orte zu sein. Irgendwo muss er ja sein. In Luft kann er sich ja nicht auflösen.
Die Zwillinge wundern sich, dass ihr Tantchen das Frühstück gemacht hat.
„Ich glaub, Emily ist verliebt. Was meinst du?“

Da sie gestern so fasziniert davon war, möchte sie es heute selbst mal ausprobieren.

Als die anderen so auf den Tisch schauen, wundern sie sich, wer das Essen gemacht hat. Natalie darauf:
„Emily war das. Sie ist verliebt.“

„Ach, verdammt. Ich wollte doch noch duschen. Lieber was anderes anziehen. Mein Mal verdecken und dieses Glitzerzeugs. Hoffe, ich vergesse nichts.“
Und zack, ist sie erstmal eine lange Zeit im Bad. Hoffen wir mal, dass es nun nicht alles umsonst ist.


Die einzige Sorge, die sie hat, ist, ihm irgendwann zu erzählen, dass sie eine Magierin ist. Dieses Mal möchte sie nicht zu lange warten. Oh, man. Wie er wohl reagieren wird? Na ja, erstmal muss sie ihn wiedersehen. Er hat immerhin gestern ganz schön gelogen. Warum sollte er es nicht auch weiterhin tun?
Emily geht zur Bank, wo sie sich gestern das erste Mal getroffen haben. Sie wartet eine ganze Weile, doch kein Marc in Sicht. Zwei Orte hat sie dann ja noch vor sich. Nach 30 Minuten wird es ihr aber doch etwas zu kühl. Ganz ungewohnt, so eine kühle Brise zu erleben. In Sulani gibt es sowas nicht. Ab und an ist es zwar recht kühl, aber die Luft fühlt sich nicht so frostig an im Frühling.

Gut, schade. Hier scheint er nicht aufzukreuzen. Schade. Dann mal Ort Nummer 2 versuchen. Dieser Club, mit dieser riesigen Anlage, wo sie gestern zusammen getanzt haben.
Dort tanzt sie eine ganze Weile. Doch etwas kalte Füße bekommen. Fix mal aufwärmen und die Zeit vertreiben.

Aber auch hier ist kein Typ mit roter Kapuze zu finden. Verdammt. Vielleicht verarscht er sie ja nur. Oh, man. Das wäre peinlich. Jetzt noch eine Niederlage wäre der Untergang. Oder ist sie doch etwas zu früh da? Immerhin ist heute ja Samstag und er schläft vielleicht aus. Sie weiß ja nicht, wie lange so eine Abendschule geht.

Schließlich bekommt sie eine SMS von Aurora, ob sie ihr bei der Suche helfen soll. Emily möchte das aber nun allein durchziehen.

Erstmal was trinken. Am liebsten würde sie sich gerade die volle Dröhnung Irgendwas geben, aber hier müsste sie locker ihren Ausweis vorzeigen. Emily ist total nervös. Langsam denkt sie aber doch, dass Marc sie verarscht hat. Es sind mittlerweile 2 Stunden vergangen. Wenn er sie wiedersehen wollte, dann würde er doch nun dieselbe Idee haben, wie sie.

Emily lässt ihren Frust an dem Barkeeper aus, der es irgendwie nicht für nötig hält, ihr Wasser zu geben und lieber mit den Gästen quatscht.
„Boah, du Schnarchnase. Kannst du mal hinne machen? Oder sehe ich gerade nicht danach aus, dass ich was bestellen möchte?“
„Ja, gleich. Der Tag ist noch lang, oder hast du es eilig?“
„Ey, weißt du was? Ich hol mir nun selbst was. Beweg dich bloß nicht.“
Emily verschwindet hinter der Theke und macht sich selbst ein Glas mit Mineralwasser fertig. Eigentlich könnte sie sich nun die harten Sachen reinpumpen, weil das ja eh nicht auffallen würde, aber nein. Ihr Paps bekommt alles mit.

„Der Barkeeper schaut sie nur ganz sparsam an.“
Der Blondie vor dem Fernseher nuschelt vor sich hin:
„Ich glaube, sie würde die Arbeit besser machen als du, haha.“

Die Teenagerin setzt sich an den Tresen und wird gerade stutzig. Moment mal. Was hat er da eben gesagt? Die Stimme kennt sie doch. Diese Stimme kann sie einfach nicht vergessen.
Sie steht auf und geht zum blonden Typen hin.
„Moment. Was hast du eben gesagt? Kannst du das nochmal wiederholen?“

„Anscheinend erkennst du mich nur mit roter Kapuze, hm?“
Da muss Emily schlucken und kann es gerade doch nicht glauben. War es also doch keine falsche Idee, hierherzukommen? Sie fällt gerade vom Glauben ab und ihr Herz rast wieder.

„Wow, du. Ich. Äh. Japp. Ich hätte dich nun echt nicht erkannt. Und blonde Haare? Wow. Moment mal. Ist das nun gerade Zufall, dass du hier bist, oder bist du wirklich so ein Stammgast?“
Da ist wieder dieses süße Lächeln. Oh man. Emily schmilzt gleich. Er ist es wirklich.
„Und ich hab dich doch vorhin schon gesehen. Warum hast du nichts gesagt?“
„Wollte dich nicht stören.“

Ui, der Barkeeper nimmt endlich wieder die Arbeit auf. Mist. Emily hätte nun locker einen Doppelten gebraucht. Oder auch zwei oder drei.

„Also. Ist es denn Zufall, dass du hier bist oder ist dir gestern auch ziemlich schnell aufgefallen, dass wir gar keine Nummern ausgetauscht haben?“
„Wie sieht es denn bei dir aus? Zufall?“
Und dieses Lächeln. Boah. Aber klar. Er weicht wieder aus.
Emily ist das gerade egal. Sie möchte ihre Mission erfüllen und seine Nummer haben. Und wehe, es ist die Falsche. Dann fühlt sie sich wirklich verarscht.

Auch ihre Telefonnummer nimmt er an.

Und schon fangen die beiden wieder an rumzublödeln. Scheißegal, sich mal kennenzulernen oder sowas. Nö, sie blödeln lieber rum, haha. Emily findet es erstaunt, ihn nun so ohne Kapuze zu sehen. Was eine Kapuze nicht anrichten kann. Sie hat ihn sich ganz anders vorgestellt.

Wie auch immer: Wenn er in ihrer Nähe ist, fühlt sie sich irgendwie total happy und vergisst alles um sich herum. Er braucht nur kurz einen Witz lassen und schon ist sie verzaubert. Doch, empfindet er auch so? Er erzählt immer noch nicht wirklich was über sich.

Emily tun die Füße weh und möchte sich hinsetzen. Marc bleibt auf Abstand, doch das ist vollkommen okay. Er scheint nur sehr vorsichtig zu sein.
„Nein. Erzähl bitte. War das nun Zufall oder bist du jeden Tag hier?“

„Was denkst du denn?“
Manno, diese blöden Gegenfragen immer. Marc ist bei gewissen Fragen immer sehr verschlossen. Mit ihm kann man gut rumwitzeln, aber Emily überlegt noch, ob sie das nun cool finden soll, dass man ihm alles aus der Nase ziehen muss oder nicht.
Direkt nach der Frage geht er Richtung Tresen und lächelt sie dabei an. Fast stolpert er, haha.
„Vorsicht. Nicht hinfallen, hihi.“

Mein Townie des Tages, darf nicht fehlen:
„Warum erfahre ich nichts von dir? Du erzählst gar nichts über dich.“
„Du ja auch nicht.“
Wo er recht hat, hat er recht.

„Okay. Du hast gewonnen. Ich bin Emily.“
„Marc.“
„Ja, hi. Hihi.“
Etwas später zeigt sie ein paar Bilder von ihrer Familie.
„Da wohnen wir nun. Tolles Haus. Das da ist mein Bruder und das da seine Frau. Sie hast du gestern schon kennengelernt.“

„Wenn wir uns besser kennen, dann erzähle ich dir auch etwas mehr, wenn du magst. Und wenn du danach abhauen solltest, dann kann ich das verstehen.“
„Wie bitte?“

Die Teenagerin ist wirklich immer sehr aus dem Häuschen und erzählt selbst nichts über sich.
„Echt? Klingt anstrengend so, mit den vielen Familienmitgliedern unter einem Dach.“
„Manchmal ja, hihi.“

„Hey, du hast da was.“
„Wo?“
„Haha.“

„Okay, nicht lustig. Nicht lustig?“
Langsam geht Emily der Gesprächsstoff aus.

„Komm, lass uns Selfies machen. Hast du Bock?“
„Klar, warum nicht?“
Äh, ja.

Emily verknallt sich immer mehr in ihn. Seit sie ihn da so ohne die Kapuze sieht, findet sie ihn megasüß. Vorher ja auch schon, aber nun sieht sie mal etwas mehr.


Ihr fällt jetzt erst so richtig auf, dass er ein Tattoo am Hals hat. Ob das eine Bedeutung hat?
„Ich merke gerade, dass ich mich zwar freue, dass ich dich hier angetroffen habe, aber ich weiß nun trotzdem nicht mehr über dich als vorher. Du redest nicht wirklich viel über dich, oder? Wenn dir das unangenehm ist, dann kannst du das ruhig sagen.“
„Gegenfrage: Was hast du denn bislang über dich erzählt?“
„Ich ähm. Dann frag mich doch was.“
„Kannst du genauso.“
„Oh, man. Irgendwie bist du süß.“
„Freut mich, dass ich so einen Eindruck hinterlasse.“
„Wenn ich dich was frage, antwortest du dann auch?“
„Möglich.“
Und Marc muss dabei immer so grinsen, dass Emily irgendwie langsam das Gefühl hat, dass sie die ganze Zeit eigentlich immer in ein Fettnäpfchen tritt.
„Wie alt bist du?“
„16. Und du?“
„Ebenfalls.“
In dem Moment bekommt Marc einen Anruf.
„Ja, Mam. Sorry. Bin gleich da. Ich hab die Sachen auch eingekauft. Gleich da.“
„Oh, ich sehe. Du musst los. Alles gut. Eine Frage habe ich aber immer noch offen: War es denn jetzt Zufall, dass du heute hier warst?“

„Nein.“
Und da fällt Emily erst recht aus den Wolken. Er war also auch auf der Suche nach ihr, in der Hoffnung, sie wirklich hier anzutreffen? Nein, Moment. Denkfehler. Vielleicht arbeitet er ja tagsüber hier und hat deswegen Abendschule, oder sowas. Doch Emily bekommt kein Wort mehr raus.
Marc zieht lächelnd von dannen. Emily ruft noch hinterher:
„Sehen wir uns denn wieder?“
„Möglich.“
Nur, wie meint er das nun alles? Empfindet er genauso wie die Teenagerin? Das lässt Emily nun alles keine Ruhe. Auf dem Weg nach Hause wird sie langsam doch etwas unsicher. Er veräppelt sie doch nur. Verdammt. Das wäre mies. Richtig mies. Da hat sie erst so einen Stress mit den Junges hinter sich. Nein, diesmal bitte nicht.
Die Magierin schaut skeptisch in Sulani die Nummer von Marc an. Wer weiß, wo sie da gleich durchkommt? Oder vielleicht gibt es diese Nummer ja gar nicht. Sie schreibt ihm einfach mal eine SMS.

»Ich habe auch sicher die richtige Nummer?«
Etwas später:
»Möglich.«
Okay, puh. Die Zweifel sind aus der Welt geschafft. Verdammt. Er ist so süß und endlich hat sie seine Nummer.
Aurora arbeitet an ihrer Präsentation. Das letzte Semester beginnt langsam.

Bevor Emily jedoch reingeht, möchte sie was mit Tommy klären. Sie möchte es nicht aufschieben und direkt Nägel mit Köpfen machen. Sie hat ihn schon mal sehr verletzt, weil sie ein Geheimnis nicht verraten hat. Der Junge rennt sogar erst an ihr vorbei.
„Hey, hier bin ich. Kann ich dich kurz sprechen? Das ist mir wichtig.“
„Klar. Auch ich möchte dir was sagen.“

„Erstmal komm her und lass dich knuddeln.“

„Ich habe nachgedacht, Emily und ich würde es besser finden, wenn wir weiterhin beste Freunde bleiben. Meine Freundschaft zu dir ist einfach zu wertvoll. Das möchte ich jetzt nicht mit einer Beziehung aufs Spiel setzen. Muss ich halt mit leben, dass du so wunderschön aussiehst. Aber es sollte jemand anderes an deiner Seite sein und ich passe trotzdem immer auf dich auf und beschütze dich, wenn was ist.“
„Ähm, wirklich? Du willst nicht mit mir zusammen sein?“

„Nein.“
„Was wolltest du mir denn sagen?“
„Puh, ja. Ich dachte, das wird nun schwieriger, hihi. Ich habe mich gestern verliebt und ich habe ihn vorhin wiedergetroffen. Und ich wollte diesmal direkt damit zu dir.“

„Wäre das denn okay für dich?“

„Natürlich. Ich habe ja gesagt, dass ich nachgedacht habe. Nur es war irgendwie komisch, als Anando da aufgekreuzt ist und dich so anbaggerte. Ich hatte Angst, dass wir danach keine Freunde mehr sind und ich nur noch das fünfte Rad am Wagen bin. Und dann kam deine plötzliche Alterung und es war ganz vorbei.“
„Niemals wird unsere Freundschaft auseinandergehen. Dafür habe ich dich zu gern.“
„Liebt dich dieser Junge denn auch? Nach zwei Tagen ist es ja eigentlich noch sehr früh, sowas zu beurteilen.“
Da wird Emily etwas ruhiger:
„Ich hoffe es zumindest.“
„Hallo, Tommy. Schön, dich zu sehen. Hast du mit Emily gesprochen? Ich hoffe, es ist alles gut.“

„Na, ich will das auch hoffen. Immerhin wäre er der beste Schwiegersohn.“
„Schatz, halt mal den Ball flach.“
„Ja, was? Ist doch so. Hab zwar sowas noch nie gesagt, aber irgendwie fühlt sich das gut an.“

„Wir haben beschlossen, weiterhin beste Freunde zu bleiben. Keine Beziehung. Tut mir leid, Jeremy.“
„Gut. Auf einer Seite muss ich mir dann nun keine Gedanken mehr machen, was das eine da betrifft. Wunderbar. Trotzdem schade.“
Emily zieht sich nach draußen zurück und versucht irgendwas über Marc rauszufinden. Nun hat sie ja auch noch die Bilder von ihm. So süß. Aber schade, zwei davon sind nichts geworden. Die Wächterin schaut bei Simsbook und sowas nach. Einen Marc aus San Myshuno zu finden, ist gar nicht mal so leicht.

Er erzählt ja nichts über sich. Scheint sehr schüchtern zu sein.
Seit Emily erfahren hat, dass Anando im Jugendgefängnis sitzt, tut es ihr etwas leid, dass es so weit kommen musste. Sein Vater muss echt krass sein. Anando macht dort nun eine Art Stressbewältigungstherapie und ist auch mal froh, dass er von seinem Vater weg ist. Der Knast ist gerade Fluch und Segen zugleich. Aber erstmal will sie die anderen Sachen alle klären.
Tommy erzählt, dass er laufend Einsen in Kunst hat und er nun die Schulmauer bemalen darf. Am Nachmittag darf er dann immer Stück für Stück gestalten. Schon krass. Er bringt es damit irgendwann sehr weit.

Doch Marc will und kann sie einfach nicht vergessen. Langsam bemerkt Emily, wie blöd sie sich eigentlich bei ihm anstellt. Sie hat sich so mega gefreut, dass er doch noch da war und dann dieses Desaster. Peinlich. Aber dieses süße Bild da nun von ihm mit Emily. Toll. Schmacht. So süß. Und endlich hat sie seine Telefonnummer.

Der frühe Abend geht sehr ruhig zu. Ein seltener Gast lässt sich mal blicken. Es ist Julian. Der Sohn von Fenya und Lukas. Er ist ein bisschen in Sorge um seine Cousine, weil seine Mam ihm von dem Vorfall erzählt hat. Emily konnte es mittlerweile aber ganz gut mit Schminke wegmachen. Es tut trotzdem noch weh.

„Na ja. Was soll passiert sein? Die Party war danach natürlich zu Ende.“

Kurz darauf stapft ein Phillip durch die Tür. Nach Hause kommen, duschen. Nach Hause kommen, duschen. Langsam reicht’s dann doch.

Da muss er sich beim Schach mal abreagieren. Vielleicht bekommt er dann ja endlich mal seine Beförderung. Den Schlauberger seines Vaters hat er nun mal nicht gleich mit in die Wiege bekommen.

„Ich hab gehört, du gehst auch gern tanzen. Mach ich auch. Können ja mal zusammen was machen, wenn du willst.“

Einen kleinen Erfolg gibt es heute auch noch, denn Fiona hat es geschafft, ihre Schwester mal nach draußen zu bekommen. Sie genießen die Abendsonne zusammen.

Und drinnen versteht sich Jeremy wieder bombe mit Tommy.
„Ansonsten wirst du halt mein Schwiegerkumpel, oder sowas. Weißt, was ich mein?“

Währenddessen in San Myshuno:

„Hey, Mam. Ich hab alles mitgebracht. Geht’s dir gut? Wollte dich nicht so lange allein lassen.“
„Alles gut, mein Sohn. Deine Schwester kommt doch auch gleich nach Hause. Ich komm schon klar.“

„Wie geht es dir mit dem Mädchen? Hast du sie gefunden? War sie auch da? Nein, sie muss da gewesen sein, sonst wärst du nicht so spät nach Hause gekommen.“
„Mam, sie ist klasse. So süß. Ich hab endlich ihre Nummer. Aber ich weiß nicht, ob ich mich da schon melden soll. Es ist alles so scheiße im Moment.“

„Du musst nach vorne schauen. Was passiert ist, ist passiert und wir sollten nach vorne schauen, auch wenn es schwerfällt.“
„Mam, du weißt, dass ich nicht kann.“
„Natürlich kannst du.“

„Mam, warte. Soll ich dir helfen? Wo ist dein Rollstuhl?“
„Ich hab dich lieb, mein Junge. Ich möchte nur ins Bett.“
„Klar, ich helf dir.“

„Und bitte warte nicht. Du weißt, dass sie nicht mehr aufwachen wird. Schnapp dir das Mädchen. Wie heißt sie? Emily? Ich freu mich schon, sie kennenzulernen.“
„Mam, aber.“
Marc hat seiner Mutter ins Bett geholfen und bleibt noch eine ganze Weile nachdenklich auf ihrem Bett sitzen.

Es geht zurück zu den Duvans.
„Jeremy, du hast nicht zu entscheiden, mit wem unsere Tochter zusammenkommen soll oder nicht. Wichtig ist nur, dass sie glücklich ist. Hör bitte auf, dich nun so an Tommy festzuklammern.“

Und Emily sitzt immer noch draußen. Ihr gehen die beklopptesten Gedanken durch den Kopf. Eines weiß sie aber: Sie möchte Marc wiedersehen.

Nadja bringt den kleinen Pups ins Bett.

Tommy ist mittlerweile nach Hause gegangen. Er ist sehr glücklich darüber, dass doch nicht mehr aus ihnen geworden ist. Es ist einfach im Eifer des Gefechts passiert. Auch wenn die beiden bestimmt ein Traumpaar geworden wären.
„Ich bin am Überlegen, von zuhause aus zu arbeiten. Meinst du, das soll ich machen?“

Julian kommt gut mit Jeremy aus und wenn die beiden loslegen, sich irgendwas zu erzählen, dann kann die Nacht zum Tag werden, haha. Emily wiederum kann sich absolut nicht konzentrieren. Ihr geht der heutige Tag nicht aus dem Kopf. Warum ist der Junge ihr gegenüber so verschlossen? Klar, er weiß über sie auch noch nicht so wirklich viel, aber wenn sie irgendwas fragt, kommt immer eine Gegenfrage. Warum?

Die Teenagerin macht sich bettfertig. Es klingelt das Handy. Wow, Moment. Es ist Marc.
„Ich wollte nur gute Nacht sagen.“
„Äh, ja. Gute Nacht. Sehen wir uns bald mal wieder? Ach, nein. Ich weiß die Antwort schon – möglich -, hihi.“
„Morgen?“
„Äh, ja ja. Cool. Morgen. Gleicher Ort und gleiche Zeit?“
„Klar.“
Schließlich legt er auf. Emily hält das Handy trotzdem noch weiter am Ohr, auch wenn eigentlich niemand mehr dran ist.

Mit dem Fernsehabend-Bild verabschiede ich mich für heute :)
