- Kucki 232
Folge 442 - Ich möchte euch helfen

Mal schauen, ob die Duvans es heute schaffen, aus ihren Betten zu kommen. Immerhin ist Sonntag. Klar, die Blase siegt irgendwann. Guten Morgen, liebe Älteste. :)

Und auch Phillip hat irgendwann Kreuzschmerzen. Der arme Junge.

Die Düwans bekommen ihre Sommerkleidung. Selbst die normale Kleidung muss nun viel luftiger sein, sonst hält man das hier bestimmt nicht aus. Also gibt es wieder zwei Wochen nackte Haut.
Noch ist es aber angenehm warm. Ist auch besser für Nadja, da sie letztens schon bei der Hitze fast zusammengeklappt wäre.

„Ich bin zwar jetzt kein Wellenreiter, aber ich fühle mit dir. Ich kann mir vorstellen, wie das juckt. Lass uns mal bald ins Reich. Magst du mit? Du warst da ja noch nie. Dann fragen wir Ramon mal. Und er kann dann auch bestätigen, ob du einer bist oder nicht. Aber nein. Du bist einer. Dein Paps kratzt sich auch immer so, hihi. Aber er liebt es, ein Wellenreiter zu sein. Und du schaffst das auch.“

In seiner neuen Abteilung hat Phillip jedoch das Glück, dass dort Duschen sind und er nun öfter am Wasser ist. Zwar kleine Bäche, aber das ist besser als nichts. Die Duschen sind schon Segen genug.
Jetzt wird aber erstmal mit dem Paps gechillt. Heute muss nur Aurora los.

Die Kinder würden sich freuen, wenn es heute zum Kinderfest geht. Sie nerven die ganze Zeit. Na gut, warum auch nicht?

Emily wird etwas später wach. Sie hat eine SMS von Marc bekommen.
»Guten Morgen. Hoffe, du hast gut geschlafen.«

Während die Ältesten etwas Liebelei im Esszimmer austauschen.

„Nadja? Kannst du mir mal sagen, ob das da unsere Tochter ist, oder welche wildfremde Frau belästigt uns da gerade?“
„Äh, das ist eindeutig unsere Tochter. Nur ziemlich, hm. Sieht gut aus, Süße, hihi.“

Viel Spaß bei deinem ersten Arbeitstag, liebe Aurora.

„Hast du Lust, nachher mitzukommen? Zum Kinderfest?“

„Für Mam und Paps ist das zu weit und die Kinder nerven. Will da aber nicht alleine hin.“

Aber klar. Warum nicht? Emily hat sowieso gerade nichts anderes vor. Mit Marc kann sie dort bestimmt auch noch schreiben. Also auf nach Mt. Komorebi.
Hier wird sofort alles beschlagnahmt, haha.

Selfies werden gemacht.

Und sich über Marc unterhalten. Da blüht sie doch gleich auf, haha.

Auch Benny hat hier gut zu tun. Er sucht visuelle Void-Kreaturen mit seinem Handy. Das macht Spaß.

Irgendwo hofft Emily ja nun, dass Marc plötzlich so rein zufällig um die Ecke kommt. Er weiß, dass sie hier ist, aber die Wahrscheinlichkeit ist gen 0, dass er hier aufkreuzen wird. Vielleicht passieren ja trotzdem noch einmal Wunder.
Bestellt sie sich halt erstmal was Kühles. So wie ihr Herz immer flattert, ist sowas Kühles vielleicht gar nicht mal schlecht, haha.

Gar nicht so übel, das Zeug.

Phillip bekommt einen Anruf von seinem großen Bruder. Er fragt, ob er nachher mal vorbeikommen kann. Ist wichtig.

Emily schaut sich etwas um, weil ihr inzwischen doch etwas zu langweilig geworden ist. Sie ist Teenagerin und malt sich nicht mehr wirklich die Fingernägel an. Nur noch mit Nagellack. Aber Filzstifte sind mal sowas von out. Mit Tommy würde sie diesen Blödsinn vielleicht noch machen, aber sonst?
Sie entdeckt ein Mikro und sabbelt da einfach mal irgendwas rein. So ein paar Witze, die Marc ihr mal erzählt hat. Einige Rentner dort finden die Vorstellung richtig klasse. Wow.

Wie zB. mein Townie des Tages.

Da Emily ihrem Bruder immer so einen vorgeschwärmt hat von dem alkoholfreien Caipirinha, möchte er den nun auch mal probieren. Sein Ding ist es aber nicht. Wenn es sowas schon gibt, dann muss da auch etwas Bums rein, haha.

Während sein Sohn immer noch fleißig am Sammeln ist.

Die Rentner haben das Mädchen immer so dämlich angegrinst und so hat sie mit ihren Witzen aufgehört. Der eine fragte sie sogar, ob sie sowas nicht bei ihnen im Altersheim machen könnte. Dann hätten sie dort endlich mal Unterhaltung.
Aber sie ist froh, dass ihr Handy gerade klingelt. Es ist Marc. Er fragt, ob er nachher mit Valentino mal vorbeikommen könnte.
„Äh, klar. Klar. Ich freu mich, hihi.“

Die Zwillinge haben etwas zu viel rumexperimentiert, so dass gerne mal was daneben ging und die beiden dementsprechend riechen.

Natalie wollte ja erst gar nicht mit, aber ihre Schwester hat sie dazu überredet. Sie muss ja nicht mit anderen Kindern reden. Das Mädchen hat es schließlich auch nicht bereut, mitgekommen zu sein.
Die fünf wollen auch langsam zum Schluss kommen. Valentino und Marc möchten bald vorbeikommen. Hörte sich auch sehr wichtig an.
„Marc hörte sich leicht sauer an. Er hat doch wohl nicht Stress mit unserem Bruder?“

Sie warten eben noch auf Benny, der sein Spiel gleich beendet hat.
„Emily, was hast du da im Gesicht? Hat dich einer gehauen? Du bist so schwarz.“
Okay, der hat gesessen, haha. Die Zwillinge sind manchmal etwas zu neugierig. Phillip schüttelt auch mit dem Kopf.

Und schließlich wird der kleine Sieger gekürt. Benny hat alle 10 Void-Kreaturen gefunden. Wunderbar. Da freut sich jemand.

Zuhause findet Phillip seine Frau am Schachbrett. Ihr erster Tag war sehr stressig. So viel Neues gibt es da und es wird einiges von Aurora abverlangt. Eigentlich hat sie es sich etwas chilliger vorgestellt. Aber gut. Wenn sie sich eingearbeitet hat, sieht es vielleicht ganz anders aus.

Der angekündigte Besuch trudelt ein.

„Marc kommt auch gleich. Er ist nur etwas sauer. Ich verstehe nur nicht, warum. Meine Idee ist doch gut. Wo sind denn die anderen? Ich möchte mit euch reden, weil ich denke, dass es alle angeht.“

Schließlich kommt auch der Teenager durch die Tür. Erst mit einer miesen Miene, doch als er Emily sieht, ist das kurz mal vergessen. Er staunt sehr über ihr „neues“ Aussehen, sagt aber nichts dazu.
„Hey, hör mal auf, so zu gucken. Sonst kitzel ich dich so lange, bis du vergessen hast, warum du überhaupt so guckst, hihi.“
„Hi.“

Und dann fällt ihm schnell wieder ein, warum er eigentlich mies drauf ist. Wow. So hat Emily ihn noch nicht gesehen. Gab es wirklich Zoff?

„Och komm schon. Egal, was du hast. Es kann nicht so schlimm sein, wenn Valentino damit zu tun hat, hihi. Mit Valentino kann man sich einfach nicht zoffen, hihi.“
Und da schmilzt der Junge wieder vor sich hin.

Jeremy hat sich derweil dazugesetzt und merkt, dass miese Stimmung in der Luft ist.
„Ich find die Idee halt Mist. Ist halt meine Meinung.“

„Marc. Wenn ich das nicht mache, dann wird es schlimm enden. Glaub mir. Und so kann ich euch helfen, ohne dass uns einer was kann.“

Valentino ist nämlich von seinem Plan sehr überzeugt. Wer auch immer gepetzt hat, dass er was mit Tanya hat, der wird nun eine ordentliche Niederlage erleiden. Aber welcher Plan denn nun eigentlich? Jeremy hört derweil aufmerksam zu und wartet auch nur darauf, dass endlich mal jemand sagt, worum es eigentlich geht.

„Ist das jetzt echt euer ernst? Ich warte. Was ist hier los?“

„Bevor ich gefeuert werde und den Fall verliere, habe ich ihn an meinen besten Freund abgegeben. So kann mir keiner was und ich kann mich um die Molinas kümmern. Ich habe den Vorschlag gemacht, dass die beiden zu mir ziehen. Nur halt mit diesem kleinen Opfer.“

„Das ist unfair, Valentino. Du bist der einzig Gescheite, der das aufdecken könnte. Der Vorschlag ist scheiße.“
„Nein, warum? Meinst du, mir fällt es leicht, bei deiner Mutter zu sein und sie nicht mal umarmen zu dürfen? Das ist ein Alptraum. Und du sagtest selbst, dass du wieder in die Oberschule willst. Das ist deine Chance. Du weißt, wenn ich das nicht mache, dass ich auch in den Knast wandern kann, oder? Sicher, dass du das willst? Egal, wer mich verpetzt hat, dieser wird nicht gewinnen.“

Marc sucht irgendwie Schutz bei Emily und wartet darauf, dass sie irgendwas sagt. Aber sie hört erstmal nur zu.

„Wo ist das Problem? Ich finde den Vorschlag auch gut. Euch wird es besser gehen. Natürlich verliert er euren Fall, aber heißt ja nicht, dass er nicht trotzdem noch mit dran arbeiten kann. Nur eben nicht mehr offiziell.“
„Und das versuch ich ihm ja die ganze Zeit zu erklären.“

„Hm.“
Jeremy schaut seinen Sohn an und anschließend sogar Marc.

„Hört zu. Ich hab mir lange Gedanken drum gemacht und ich denke, dass nun der richtige Zeitpunkt ist. Ich weiß, ich bin nicht immer der beste Paps gewesen und ging euch gerne mal auf die Nerven und so. Aber hey, das bin nun mal ich. Da ich aber irgendwann abnippeln werde, möchte ich wenigstens, dass es meinen vier Kindern gutgehen wird. Nun nudelt meine Jüngste wohl auch bald noch ordentlich rum, wo ich nichts gegen machen kann.“
„Was bitte? Paps halt die Klappe. Das ist peinlich.“
„Was denn? Meinst du, ich bin blind?“
Selbst Marc läuft gerade rot an.
„Worauf ich hinaus will: Ich hab noch das ganze Geld von meiner Mam, dass sie damals zurückgelegt hatte, als wir nach Tartosa gezogen sind. Ich habe mir gedacht, dass ihr das Geld bekommt. Tanya könnte dann endlich mal gescheite Pflege bekommen und die anderen können sich damit auch was Schönes aufbauen mit. Und ich möchte keine Widerrede. Nehmt es an und freut euch. Also?“

Derweil hat sich auch Nadja mit dazugesetzt, die natürlich auch von dem Plan weiß.

„Aber. Oh, man. Und ich habe mir letztens schon überlegt, wie ich es deiner Mam besser gestalten kann. Der Sand ist ein bisschen blöd für einen Rollstuhl und sowas. Sie könnte ja nirgends richtig hin. So könnten wir das Haus für sie etwas besser gestalten und sie würde auch mal alleine klarkommen. Eine Pflege für sie wäre dann auch drin. Das wäre doch toll. Ihr zwei seid mir halt sehr wichtig geworden. Selbst deine Schwester.“

Doch Marc scheint immer noch nicht so ganz beeindruckt zu sein.
„Man, was soll ich denn noch machen? Der Junge könnte ein besseres Leben haben. Und da kann ich auf diesen Fall scheißen. Mein Freund ist genauso gut wie ich und ich vertraue ihm.“

Deswegen zieht Emily den Jungen mal kurz raus.

„Hey, komm mal her.“

„Er kann den Fall nicht einfach so abgeben. Das ist doch Blödsinn. Nun hat er Erfolg und dann schmeißt er alles hin. Der soll verschwinden.“

„Darf ich ganz ehrlich sein? Ich finde die Idee gut. Valentino ist es wichtiger, dass es euch gutgeht. Natürlich möchte er auch, dass der Unfallverursacher zur Rechenschaft gezogen wird, aber denk doch mal daran, wenn Valentino nun angezeigt wird. Er macht das Richtige.“

„Nein, du meckerst nun nicht los, hihi. Komm mal her. Du bist ja total verspannt. Dich zu überzeugen, ist eine Kunst für sich. Und überleg mal. Du wohnst dann hier in meiner Nähe und kannst mit mir in die Oberschule gehen. Ich würde das toll finden.“

Der Junge verpieselt sich jedoch wieder nach drinnen. Nun steht Emily auch noch auf deren Seite. Er ist hin und hergezogen, weil er Angst hat, dass der andere Anwalt nicht so gut wie Valentino ist und alles verloren ist. Er setzt sehr viel auf Emilys großen Bruder. Eigentlich alles.

Aber nein, Marc. Da würde ich mich nun nicht hinsetzen, haha.
„Habt ihr euch denn schon geküsst?“
„Was? Nein!“

„Fiona, sei nicht so neugierig. Lass es bitte. Alles klar?“

Aurora macht schon mal das Abendessen. Sie muss gerade daran denken, was Jeremy eben gesagt hat und hat Tränen in den Augen.

Als sich die Kinder an den Tisch setzen, fängt sie sich einigermaßen wieder und dann bekommt Fiona auch was von ihrer Mam zu hören.
„Ich glaube nicht, dass du es schön finden würdest, wenn dich ständig jemand ausfragen würde, wenn du mal verliebt bist, oder? Das wäre auch dir megapeinlich.“

Marc wird wohl noch etwas an dieser Idee zu knabbern haben, doch Emily hilft ihm und möchte ihn überzeugen, dass die Idee wirklich sehr gut ist. Er vertraut Valentino anscheinend ziemlich doll.

Langsam beruhigt er sich auch wieder und sagt Jeremy „danke“. Dass die Familie so viel Hilfe von den Duvans bekommt, hätte er nie für möglich gehalten. Vor einem halben Jahr ist sein ganzes Leben noch an ihm vorbeigezogen.

Jeremy setzt sich auch schweigend ins Esszimmer zu den anderen. Er möchte keine weitere Diskussion. Die Kinder sollen das Geld annehmen und das beste draus machen. Er kann da doch eh nun nicht mehr viel mit anfangen.

Marc beobachtet die ganze Zeit Emily. Er scheint sich wirklich wieder einigermaßen einbekommen zu haben. Und nun fällt ihm auch erst auf, dass sie ganz anders aussieht, haha.
„Du siehst übrigens richtig süß aus. Ich wäre fast an dir vorbeigelaufen, haha.“
„Findest du? Danke, hihi.“

Marc will eigentlich nur kurz aufs Klo gehen. Bis sie sich noch einmal Mut anhäuft und ihm vorher einen Kuss auf die Wange gibt.

„Sorry, aber das musste gerade sein. Bitte vertrau meinem Bruder. Er macht echt das Richtige.“
„Ok.“
Und auch Jeremy besiegelt das Ganze.
„Ich kann dich echt gut leiden. Christina hätte ich damals eines in die Fresse hauen können und hab ja gesagt, dass es nichts wird, aber dich kann ich gut leiden.“

Valentino ist bereits zuhause und die Duvans machen sich langsam bettfertig. Marc möchte irgendwie noch gar nicht zurück, haha. Er bleibt mit seiner Mam heute wieder in Sulani. Selbst Tanya mag den Vorschlag sehr. Marc wiederum ist von diesem Unfall immer noch fertig und hat einfach keinen Bock darauf, dass noch mehr Schlimmes passiert. Er ist sehr vorsichtig geworden.
Der Fernsehabend wird eingeläutet.

Der Teenager verschwindet dann schließlich auch nach Hause.
Vorher möchte er Emily aber auch noch eine Antwort auf den heutigen Tag geben. Er ist froh, dass er heute hier war, sonst wäre er wohl wieder nach Windenburg verschwunden und hätte sich unnötig Gedanken gemacht.
„Danke, Emily. Wir sehen uns und schlaf schön.“

Hoppla.
