- Kucki 232
Folge 446 - Endlich ein normales Leben

Emily hat nie so gut geschlafen wie heute Nacht. Als wäre eine ordentliche Last von ihr gefallen.
So macht sie auch zur Erleichterung den weltbesten Obstsalat, haha.

Sie versorgt zugleich auch die anderen Kids noch. Keiner sagt jedoch irgendwas.

Später kommt Phillip mit dazu und dort ist es ebenfalls nicht besser. Schweigen pur. Er möchte wieder Wellenreiter sein.

Es ist jetzt schon brechend heiß draußen. Marc meldet sich bei Emily und fragt, ob alles in Ordnung sei. Gestern war sie ja ganz schön aus dem Häuschen.

„Kannst du nicht nachher nochmal mit Ramon reden? Es freut mich, dass du keine Lust auf den Magierkram hast. Ich aber schon. Er kann uns das doch nicht einfach alles wegnehmen.“

„Nein. So wie Ramon gestern mit uns geredet hat, komme ich mir vor, als wären wir Sklaven und das wäre alles Zuckerschlecken. Nein, nein. Ich mach das nicht mit. Sorry.“

Er kann seine Schwester ja verstehen. Phillip kann sowieso nicht richtig mitreden, was die Zukunft für die Magier bereithält. Er konnte immer brav seine Merkmale verstecken, weil sie eh keiner gesehen hat. Das einzige Problem, was er ja nur immer hatte, ist mit dem Wasser. Aber dass alles in den Händen seiner Kinder und Schwester liegt, war ihm nie so richtig bewusst.
Der junge Erwachsene muss es nun aber mal so sehen: Er hat keine Probleme mehr auf der Arbeit. Das schnelle Rumschwimmen wird ihm trotzdem fehlen.

Den Ältesten ist es eh egal. So kann nichts mehr abbrennen oder weggenommen werden. Ist schon genug in die Luft geflogen. Jeremy musste gestern sofort an den Brand in Henford denken.

„Vielleicht können wir die Kinder ja doch nochmal überzeugen. Nachher geht dann dadurch auch diese Welt bestimmt kaputt. Überleg doch mal. Das wäre gar nicht gut.“
„Ach, das ist doch Schwachsinn.“

Aurora sucht ihren Mann, da sie gleich zur Arbeit muss. Er ist immer noch gedankenverloren im Wasser. Als hätte man ihm sein liebstes Spielzeug weggenommen.

„Hey, komm mal her. Ich rede nachher mal mit Ramon. Das war doch bestimmt nur eine Kurzschlussreaktion. Er kann uns doch nicht einfach so den Auftrag wegnehmen.“

„Also, das wird schon wieder. Lass klein Aurora mal machen, hihi.“

Jeremy zieht sich nach draußen zurück. Er denkt an die erste Zeit als Magier. Wo sie da in dieses dreckige Loch ziehen mussten. Bäh. Das war da so kalt und voller Spinnweben.

Mit diesem Spaß ging nämlich am 24.05.21 alles los. Fast ein Jahr mit der Magie. Soll sich das nun so einfach in Luft auflösen?
„Ich muss nun aber erstmal los. Wir sehen uns später. Ich lieb dich.“
„Ich dich auch.“

Nadja hat auch noch nicht so viel zu der ganzen Sache gesagt. Auch sie denkt viel an damals. Wie streng ihre Eltern noch mit ihr waren, dass Magie eine ernstzunehmende Sache sei. Nach der Schule musste sie oft sofort üben.

Und nun ist sie irgendwo in Sulani vor einem stinkenden Hühnerstall und fragt sich, ob es mit Magie wirklich besser geworden wäre.

Später bekommt Phillip einen Anruf von Miguel. Die Duvans haben ganz schön was im Reich ausgelöst.

Während er da so mit Miguel telefoniert, steht Manya vor der Tür.

„Hey, was macht ihr denn für einen Blödsinn? Der Auftrag war so wichtig.“

Später kommt sogar ein wütender Steven noch mit dazu. Hat sich ja schnell rumgesprochen.

„Was meckerst du mich nun an? Ich kann doch da gar nichts zu.“
„Das ist mir egal, Phillip. Ihr könnt da alle was zu, weil wir alle plötzlich keine Magier mehr sind. Macht das sofort wieder rückgängig.“
„Wie bitte? Das ist doch Blödsinn.“

Marvin ist auch am Start. Ihn als Sowieso-Nichtmagier stört es zwar am allerwenigsten, aber seine Manya ist seitdem ziemlich in Rage.

Miguel kommt später noch mit dazu. Er ist ebenfalls fix und alle. Was auch immer die Duvans angerichtet haben: Es betrifft das ganze Reich der Magie. Es gibt selbst keinen Kontakt mehr zu den anderen Welten. Nichts.

„Es hat doch aber auch etwas Gutes, dass das nun passiert ist: Ich brauche keine Angst mehr um euch alle zu haben. Auch wenn ich kein Magier bin, habe ich trotzdem genug mitbekommen. Mein Bruder und meine Mam sind seitdem ganz anders. Netter.“

„Das darf aber alles nicht sein, Marvin. Wir passen ja darauf auf, dass die Welten im ewigen Gleichgewicht bleiben. Gut, das ist einmal ziemlich ausgeartet, aber wir hätten das schon wieder hinbekommen. Es fehlte nicht mehr viel.“
Christian findet es sehr traurig, kein Magier mehr zu sein. Ihm war es egal, ob er irgendwie was Besonderes war oder nicht, aber er trug dazu bei, irgendwas zu verändern. Das zählte.

„Mir ist das egal. Ich bin froh, dass ich in dieser Welt gelandet bin. In meiner Welt war Runa total ekelig und eingebildet. Hier ist sie richtig Zucker. Ich muss kein Magier sein, wie mein Paps. Mir egal. Hauptsache, ich bin bei Runa.“

Selbst Marco ist fertig mit der Welt. Gibt es nun hier eine Trauer-Hauptversammlung, oder sowas?

„Hey, das wird bestimmt bald wieder. Bald können wir alle weitermachen. Und wenn nicht, dann sollten wir das Leben trotzdem genießen. Vielleicht ist es so ja auch besser.“

Keiner kann sich nämlich so richtig erklären, warum plötzlich alle keine Magier mehr sind. Sie kommen nicht mal mehr durchs Portal. Da kommen sie dann einfach am anderen Ende raus. Das ist doch Schwachsinn. Was hat Emily da nur angerichtet?
„Und? Wie geht’s dir so? Wann habe ich dich das letzte Mal lächeln gesehen? Vor 50 Jahren?“

Anmerkung: Ich mache mir nun aber nicht noch wirklich die Mühe und nehme jedem einzelnen Townie die Merkmale weg, die nun eins haben. Wer weiß? Vielleicht überlege ich es mir ja irgendwann mal anders.^^
Runa kommt auch zu den Duvans. Normal geht sie um diese Zeit immer ins Reich und ist am Üben. Diesmal hat sie sich dabei erwischt, mal draußen im Garten was zu machen. Doch auch sie möchte wissen, was hier passiert ist.

Die Duvans dachten ja erst, dass Ramon ihnen die Fertigkeiten aus Trotz weggenommen hatte, aber dem war wohl nicht so. Keiner von diesen Leuten hier ist noch Magier.
Miguel redet im Moment auch nicht so viel. Er weiß einfach nicht, was er sagen soll. Miranda ist zum Glück aber noch da, haha.

„Ich wusste nicht, dass wir so ein wichtiges Rad im Reich der Magie sind. Ich dachte immer, dass wir irgendwie nur nebenbei die Welt retten. Und dann sagt Emily kurz was und alles soll vorbei sein? Da ist doch was faul.“

„Nein. Ihr seid verdammt nochmal schuld, dass das passiert ist. Redet mit Emily. Sonst vergesse ich mal ganz schnell, dass das meine Freundin ist.“

Zwischen dicker Luft gibt es aber hin und wieder mal etwas Liebelei zu bewundern.

Es herrscht langsam wirklich richtig dicke Luft im Wohnzimmer. Jeder fängt nun an jedem die Schuld zu geben, dass der und der versagt hat und es ja dessen und jenem Schuld ist. Phillip holt sich erstmal was Kühles. Ihm raucht langsam der Kopf.

Und dann kehrt hoffentlich mal Ruhe ein. So kommt man ja auch nicht weiter.

Phillip startet einen ersten Versuch bei Ramon, aber dieser legt sofort wieder auf. Na toll. Was ist das hier für ein Kindergarten?

Da muss er mal drüber nachdenken. Was zum Geier ist hier gerade los? Soll er seine Schwester mal überzeugen? In der letzten Zeit hat sich so viel in ihr zusammengebraut. Das kam bestimmt nur aus dem Eifer des Gefechts. Aber was ist mit seinen Kindern? Sie reden ja auch nicht anders.

Emily hat ja nun auch gleich Schulschluss. Dann kann sie dazu auch nochmal was sagen. Diese dicke Luft ist im Moment gar nicht gut. Es wird sich nur angezickt da drin.
Nico kommt nach der Schule mit. Will er wohl seinem „neuen großen Bruder“ entfliehen, was? Haha.

Doch als Emily die ganze Meute da im Wohnzimmer sieht, verschwindet sie in ihrem Zimmer. Da hat sie nun absolut keinen Bock drauf.

Gleich wird eh ihre eigene Glotze geliefert. Vielleicht baut sie sich ja mal ihr eigenes Wohnzimmer hier draus und kann sich dann wunderbar mit Marc zurückziehen. Tür abschließen und Tschüss.

„Marc ist doch richtig cool. Er hat gestern sogar noch mit mir Rakete gespielt. Sowas können nur große Brüder.“

Phillip möchte sich gerade etwas ablenken und spielt Schach. Sein Sohnemann hat im Moment auch eine kleine Aufgabe von der Lehrerin bekommen. Sie hat das Gefühl, dass er gar nicht mal so blöd ist und soll sich doch mal beim Schach versuchen. Er macht in gewissen Themen richtig gut mit und weiß manchmal sogar mehr, als die Lehrer, haha. Aber dafür lässt seine Rechtschreibung etwas nach.

Die Zwillinge genießen es, keine Magier werden zu müssen und möchten wie normale Mädchen spielen. Was sie damit jedoch angerichtet haben, ist ihnen nicht wirklich bewusst. Sie wollen nur raus und spielen.

Und auch Benny lässt sich so langsam in den Bann ziehen. Kein Jucken mehr. Wow. Normal musste er nach der Schule immer sofort duschen. Nun kann er direkt raus.

Etwas später kommt Marc zu den Duvans.
„Ist Nico bei euch? Ich möchte ihn abholen.“
„Äh. Kann sein. Hab nicht nachgeschaut, wer alles da ist. Mir auch egal.“

„Der einzige, der im Moment bei mir willkommen ist, das bist du. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn du dich nachts mal reinschleichen würdest, hihi.“
„Äh. Ich. Okay. Danke.“

„Ach, man. Komm her. Guck mich nun nicht an wie ein Auto. Da gucken im Moment genug wie Autos.“

„Hast du nicht Lust, einen Film mit mir zu schauen? Nico läuft schon nicht weg, hihi. Hab jetzt nen eigenen Fernseher. Cool, oder?“
„Äh, ja.“
Doch so wirklich kann Marc mit dem Film nichts anfangen, haha.

„Okay, alles klar. Ich sehe, dass das nicht so gut ist. Okay. Kein Ding.“
Und schließlich sitzen sie dann so da.

„Man, du bist doof. Weißt du das eigentlich? Alles muss man hier selber machen, hihi.“
„Gar nicht wahr.“
Nebenbei kneifen sie sich immer leicht gegenseitig und Emily kommt mal kurz auf andere Gedanken.

Emily möchte kurz duschen und Marc checkt mal im Wohnzimmer die Lage. Selbst ihm war es eben etwas zu voll. Die Meute ist nun langsam verschwunden.
„Was waren das eben eigentlich alles für Leute? Kenne sie gar nicht.“

Und immer noch wissen die Ältesten nicht so richtig, was sie da nun zu sagen sollen. Warum sollen sie ihre Tochter überzeugen, wenn sie ja irgendwo recht hat? Was eben teilweise im Wohnzimmer abging, das war ja auch schon die Krönung. Im Endeffekt sind Magier auch nur Menschen mit ihren Problemen und Fehlern.

Emily meint zu Marc, dass sie ihm am Wochenende mal alles erzählen möchte, was hier so die letzten Jahre alles abging. Auch wenn es ihr egal ist. Sie ist frei und kann sich auf ihre angehende, süße Liebe konzentrieren. Dieser versucht auch alles, um seine Emily zu beeindrucken.

„Wir haben uns noch gar keine Uhrzeit ausgemacht. Das Wochenende ist lang, hihi. Oder willst du das ganze Wochenende mit mir da auf den Klippen sein?“
„Möglich.“

„Ich schlage Samstag vor. Was meinst du? Samstag?“

Später gehen die beiden noch nach draußen. Es ist zwar schön, dass sie nun den Samstag festgelegt haben, aber jeder muss nun daran denken, auch ja alles richtigzumachen und sich dann auch mal richtig auszukotzen. Ja, bei Marc lastet noch eine große Sache auf dem Herzen. Emily wiederum wollte ihm ja von dem ganzen Magierkram erzählen, aber eigentlich hat sich das dann ja erledigt. Hofft sie zumindest. Sie will damit einfach nichts zu tun haben. Eine gute Sache hat es dann ja: Emily kann sich dann besser um Marc kümmern und ihm helfen. Was auch immer ihn noch belastet.

„Soll ich dann noch irgendwas mitbringen? Wir können ja ein Picknick draus machen. Irgendwie sowas. Magst du sowas?“

„Hast du Ramon mittlerweile erreicht? Bei mir geht er auch nicht ran. Das ist schon richtig bescheuert. Ich muss gestehen, dass ich mich als normaler Mensch sehr wohlfühle und ich möchte auch, dass es so bleibt. Ich habe dem Ganzen nichts mehr beizutragen.“

Die Lage ist aktuell sehr angespannt und die Duvans haben nun Angst, dass sie deswegen zum Buhmann abgestempelt werden. Jede Hoffnung richtete sich auf sie und die ganze Zukunft lag in ihren Händen. Mit einem Satz war alles vorbei. Hier ist bestimmt noch nicht das letzte Wort gesprochen.

Aber vielleicht ist es auch besser so. Egal, ob man Geschichten über Magie erzählt oder aus dem ganz normalen Leben. Es kann alles so richtig crazy werden oder eben dramatisch, lustig, verrückt oder auch romantisch. :)
