- Kucki 232
Folge 463

Die Sims legen langsam ihre Lebensroutine aus Sulani ab. Heute muss auch wärmere Kleidung her. Das luftig lockere im Herbst ist nicht mehr. Nun geht man nach draußen und sofort rückwärts wieder rein, haha. Aber so ist das nun mal.
Phillip ist der Erste, der aufsteht. Arbeiten muss heute keiner so wirklich. Klar, am Haus. Doch erstmal wird in Ruhe gefrühstückt.

Und dann ab nach draußen. Boah, ist das kalt, denkt sich Phillip.


Etwas später werden seine Frau und seine Mam wach. Die beiden schmieden Pläne für den heutigen Tag. Das Haus ist nicht so groß, wie die anderen, da ist alles noch schön überschaubar. Das kleinste Haus, wo die Duvans jemals gewohnt haben, war in Glimmerbrook.

Emily kommt nicht wirklich gutgelaunt ins Esszimmer. Ihr Kopf qualmt und sie zweifelt immer mehr daran, diese große Herausforderung annehmen zu können. Was soll sie denn groß ausrichten?

„Du musst einfach nur zusehen, dass nicht wieder so ein Scheiß passiert, wie damals. Wenn du siehst, dass da einer Scheiße schieben will, dann Kopf ab. Ganz einfache Kiste. So würde ich das zumindest machen.“

Alex dreht seine morgendliche Runde durch Brindleton Bay. Er findet es sehr schön, seine Familie hier anzutreffen. Wäre ja eine schöne Sache, wenn er jetzt regelmäßig auf einen Tee vorbeikommen würde.

„Hallo, Alex. Du hast wirklich recht. Der Ort ist sehr schön. Hätte ich damals schon gut zum Joggen nehmen können.“
So richtig viel sagt Jeremys großer Bruder jedoch nicht.

„Hey, du oller Stinker. Lass dich knuddeln. Ich hab ja gesagt, dass du bei uns schlafen kannst, wenn du das möchtest.“
„Passt schon. Ich werde es schon überstehen.“

Anstatt, dass er seinem Bruder beim Gespräch zuhört, schaut er ständig in die Runde. Jeder wird begutachtet.

Und geknuddelt, was das Zeug hält.

Die Kinder sind seit gestern etwas ruhiger. Zwar ist immer noch kein Ozean hier und diese coolen Fenster, aber das Pappding vom Paps ist trotzdem ein Segen.

Phillip und Aurora testen die neue Wohlfühloase an.


Bis Alex schließlich aufsteht und noch einmal in die Runde schaut. Er hat sein Ziel erreicht und konnte seinem kleinen Bruder samt Familie „Auf Wiedersehen“ sagen. Alex spürte schon den ganzen Morgen, dass es nicht mehr lange dauert. Er wollte keine Zeit verlieren. Fenya und Tammy erreichte er jedoch nicht mehr.

Die Drei am Tisch denken sich zuerst nichts. Muss er halt dringend zum Klo.
Bis er jedoch zusammensackt.
„Alex? Alles gut? Was ist los?“
„Lebt wohl, ihr Lieben.“

Emily steht hastig auf und fängt an zu schreien.
„Mam, Paps. Er soll nicht leiden. Ich will nicht, dass er leidet. Nicht mein Onkel Alex. Ich dreh bald durch, wenn das so weitergeht.“

Schließlich bleibt sie geschockt neben Alex stehen und schaut ihre Mam verzweifelt an. Selbst Jeremy bewegt sich kein Stück.

„Er soll mit Elias meinetwegen Schach spielen und die anderen Geister ärgern, aber er soll nicht leiden. Jeder leidet und da sind nur die Magier dran schuld.“
„Wir müssen schnell einen Krankenwagen rufen.“
„Nein, Mam. Er ist tot. Tot, verstehst du?“

Da Emily das ganze Haus zusammengeschrien hat, konnte man es natürlich in jeder Ecke hören und jeder eilt herbei. Alex hat doch eben noch alle umarmt. Was ist hier nur in letzter Zeit los? Das ist unfair.

Und Jeremy sitzt nur da und kann keine Träne vergießen.

Selbst Phillip ist fassungslos.

Der Sonntag sollte eigentlich ganz anders aussehen. Doch der Druck der Duvans wächst nun immer mehr, durch diese Ereignisse. Besonders Emilys Druck.
Jeremy hat durch die Worte von Emily ja auch schon richtig Angst. Er kann zwar vieles ab, aber was seine Tochter da immer erzählt hat, geht selbst ihm unter die Haut. Jetzt fällt auch noch sein großer Bruder vor seinen Augen um und am liebsten würde er da nun hin und ihn wachrütteln. Er darf einfach nicht in diese qualvolle Hölle. Keiner darf das.

Deswegen verschwindet Alex auch nur mit einem Licht. Der Sensenmann war nicht mal da. Nein, Alex. Komm zurück. Du darfst da nicht hin. Steh wieder auf und trink dir noch einen Tee.

Emily hat genug gesehen. Sie schnappt sich ihre Jacke und geht zum Friedhof. Da muss doch irgendwas zu machen sein. Der Friedhof ist mittlerweile auf dem besagten alten Tierfriedhof. Schräg gegenüber vom neuen Haus der Generationen.

Es ist ja eh bald „Tag der Generationen“. Vielleicht kann sie ja schon ein paar Geister erreichen.

„Oma. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Es tut mir so leid. Ihr leidet in der Geisterwelt und ich kann einfach nichts tun. Nun muss Alex noch leiden. Verdammt nochmal. Bitte sagt mir, was ich tun soll.“

Emily sieht, wie am anderen Ende des Friedhofs ein Geist erscheint. Es ist Micha. Vielleicht kann er bei dem Ganzen ja helfen. Dank ihres Papas ist er ja ein etwas besonderer Geist. Kann das also für die Zukunft nützlich sein?

Micha sagt zwar irgendwas, aber es kommt absolut nicht an. Die Verbindung ist wohl noch nicht stark genug oder noch schlimmer: Vielleicht geht es Micha ja auch immer schlechter.

„Ich verstehe dich, verdammt noch mal, nicht und das macht mich traurig. Ich habe Angst. Was soll ich machen? Kann mir nicht irgendjemand helfen? Irgendjemand? Bitte. Ich kann das einfach nicht. Was soll ich denn tun? Ich weiß es doch nicht.“

„Micha bitte. Guck mich nicht so traurig an. Das macht es auch gerade nicht besser.“ Emily bemerkt nicht, wie Marc da so rumsteht und sie beobachtet. Er möchte ja eigentlich mit Tommy zusammen Emily besuchen, aber hat dann vom Tod ihres Onkels erfahren. Da Marc die Geschichte kennt, ist er gleich rüber zum Friedhof.

Langsam schleicht er dann zu Emily und dem Geist. Selbst Micha weiß nicht weiter.

Tommy kommt auf seine beste Freundin zu. Die beiden Jungs kommen gerade richtig. Emily ist kurz vorm Nervenzusammenbruch.
„Hey, alles gut. Und mein Beileid.“
„Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich kann doch nicht einfach sagen, dass alles wieder gut sein soll und die Geister sind glücklich.“

„Vielleicht können wir dir ja irgendwie helfen. Und wenn es nur mit anfeuern ist. Egal. Irgendwas werden wir bestimmt machen können.“
„Nicht witzig.“

„Hey, Marc. Sorry, ich seh scheiße aus.“
„Du siehst nie scheiße aus.“

„Und hör zu. Dir hat man nicht umsonst diese Aufgabe gegeben, ja? Du hast einen zerbrochenen Jungen einigermaßen wieder reparieren können, also wirst du das mit der Geisterwelt auch schaffen, okay?“

„Ihr beiden seid süß. Danke.“

Tommy hat sich damit abgefunden, dass er Emilys Herz nicht erobern konnte. Ihr jetzt in so schweren Zeiten als bester Freund beizustehen, bedeutet ihm genauso viel.
Micha schaut trostlos zu den dreien rüber. Er möchte irgendwie gar nicht mehr zurück ins Geisterreich. Es ist so, als würde man die ganze Zeit im Kochtopf rumschwimmen, aber nur die Schmerzen spüren und nichts weiter. Manche Geister sind sogar schon komplett verschwunden.

„Auch wenn wir keine Magier sind, können wir dir gerne im Reich helfen. Marc und ich lesen gerne und da oben gibt es doch bestimmt eine große Bibliothek. Was meinst du?“

„Vielleicht können wir so etwas über den damaligen reinen Magier erfahren. Stimmt. Die Bücher könnten nützlich sein. Viel Zeit haben wir aber nicht.“
„Kann deine Familie nicht auch noch mit hoch? Je mehr wir sind, desto besser.“
„Das Problem ist, dass ihr die Schriften aber nicht kennt. Die kann nicht jeder lesen.“
„Hm. Ein Versuch ist es trotzdem wert. Irgendwas werden wir bestimmt machen können.“
Die Teenager sehen, wie Aurora am Friedhof vorbeigejoggt kommt.

Es wird Zeit, dass Emily nicht nur rumheult, sondern auch was tut. Heulen bringt nichts. Sie muss handeln. Das versteht sie immer mehr. Doch ist ihr Onkel gerade noch gestorben. Sie braucht einen klaren Kopf. Die Drei gehen zurück.
„Irgendwas fällt uns schon ein. Wir helfen dir.“

Jeremy sitzt immer noch ganz starr am Tisch und zwinkert nicht mal mit den Augen. Die Tränen hält er sich gekonnt zurück.
„Hey, komm mal her. Lass dich knuddeln. Menno.“
„Ich hab ihn doch erst eben noch umarmt und Stinker genannt. Warum, Nadja? Warum?“

„Diese Geister da im Reich. Können die nicht auch mithelfen? Vielleicht können sie uns diese Sprache ja beibringen.“

„Das würde zu lange dauern, Marc. Es ist lieb gemeint, aber ich muss schnell eine Lösung finden.“
So schnell lässt sich der Teenager aber nicht abwimmeln. Er muss immer wieder daran denken, was ihre Familie für seine getan hat. Jetzt muss unbedingt mal der Spieß umgedreht werden.
Nadja ist noch dabei, ihren Mann zu beruhigen.

Während sich die Kids am Puppenhaus ablenken. Selbst, wenn es nur ihr Großonkel war, vermissen sie ihn sehr. Er war sehr lieb und immer für einen Lacher zu haben.


Warum aber Jeremy nun so niedergeschlagen ist, ist kein Wunder. Alex war zwar vorhin recht ruhig, aber Jeremy hat sich sehr wohlgefühlt in der Gegenwart seines großen Bruders. Die beiden haben immerhin früher sehr viel zusammen erlebt.

Phillip lenkt sich derweil auf seiner neuen Folterbank ab.

Der Sonntag sollte ja eigentlich ganz anders aussehen. Aber den Duvans ist gerade alles andere als lachen zumute.

„Paps, Hör zu. Ich hab dich lieb und ich hatte auch Onkel Alex lieb. Ich habe beschlossen, dass ich das neue Haus toll finden werde.“
„Fein. Ich hab dich auch lieb.“

Jeremy zieht sich zurück und nimmt ein Bad. Seine Tränen kann er einfach nicht mehr unterdrücken.


„Ich finde das Haus zwar immer noch blöd, aber weil Benny das nicht mehr blöd findet, mache ich das nun auch so. Onkel Alex soll nicht in einem blöden Haus gestorben sein. Paps, er fehlt mir so.“
„Ich weiß, Süße. Er hat euch gerne Geschichten vorgelesen. Und hört zu. Das Haus hier wird auch bald wunderschön aussehen. Nur das mit dem Ozean können wir euch leider nicht erfüllen. Aber wenn ihr wollt, können wir da gerne sehr oft hinfahren und vielleicht ja auch mal Urlaub machen.“

Schließlich läuft Fiona wieder in ihr Zimmer und heult sich an ihrem Kuscheltier aus. Onkel Alex war einfach der Beste.

Marc konnte Emily auch kurz etwas zum Lachen bringen.
„Hör zu. Ich hab schon mit Valentino gesprochen. Er hat nichts dagegen, wenn ich heute hierbleibe. Ich geh nur nachher nach Haus und hol meine Sachen. Dich lass ich nicht alleine.“
„Danke.“
Tommy ist mittlerweile nach Hause gegangen und überlegt sich, wie er Emily helfen kann.

Nadja hatte Fenya und Tammy benachrichtigt gehabt. Die jüngste Schwester kommt etwas später sogar vorbei. Das miese ist, dass sie heute Geburtstag hat.

Beim Abendbrot ist Bombenstimmung.

„Hey, hör zu, Marc. Du passt gut auf meine Tochter auf, ja? Machst du das?“

Tammy gesellt sich währenddessen mit zum Tisch. Sie hatte nun nicht so einen intensiven Kontakt mit ihrem großen Bruder, wie nun Jeremy, doch fehlt er ihr auch so richtig.

„Hey, nein. Lieber nicht umarmen. Ich hab das heute Morgen auch bei unserem Bruder gemacht und Stinker genannt. Danach ist er tot umgekippt. Mach das nun bitte nicht auch noch nach, okay?“
„Nein, keine Sorge.“

Und somit starb dann schließlich der nächste aus der fünften Generation. Eigentlich der Erste aus meinem Haushalt. Die fünfte Generation spiele ich seit über einem Jahr.
Die Duvans tauschen Erinnerungen aus und vergießen zusammen Tränen. Zukunftspläne werden geschmiedet und jeder möchte alles besser machen.

Auch wenn Marc immer noch lieber für sich ist, hat er viele Pläne mit seiner Emily.
