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  • Kucki 232

Folge 469


Der Herbst neigt sich langsam dem Ende zu und ein kalter Winter steht bevor. Gut, dass die Duvans einen gemütlichen Kamin haben. Kuschelzeit ist angesagt.

Aber die Trauer zieht sich erstmal durchs ganze Haus. Es konnte keiner richtig schlafen. Tränen wurden vergossen und viele Erinnerungen aufgefrischt.

Heute sollte ja eigentlich auch noch eine Gruselparty stattfinden, doch die wurde abgesagt. Wer vorbeikommen möchte, soll halt vorbeikommen, aber ob nun Trauerfeier oder Gruselparty: Es hat niemand Lust zu.


Marc und Emily haben auch viel geredet. Die Teenagerin hätte gerne viel mehr Zeit mit ihren Eltern gehabt. Mit 17 keine Eltern mehr zu haben, ist ein Tiefschlag.

Ihr Freund versucht sie etwas aufzumuntern, aber so wirklich kommt bei ihm selbst nichts rum.

Denn Emily möchte einfach nur heulen.

Natalie war sogar manchmal mitten in der Nacht laut am Schreien, weil sie ihre Großeltern wiederhaben möchte. Phillip und Aurora haben schnell verstanden, dass sie eine wichtige Rolle im Haushalt übernehmen müssen. Selbst für Emily.

Gestern saß man hier noch mit Nadja zusammen. Wo ist sie? Warum ist sie nicht mehr da, verdammt nochmal.

Marc dreht eine Runde durch den Ort. Er kann seiner Freundin nicht helfen, wenn selbst er in Trauer versinkt.

Jeremys großer Fernseher wird stets ein Teil des Hauses bleiben.

Benny mag heute auch nicht so richtig.

Gestern hatte sich Nadja noch um den Garten gekümmert. Alles liebevoll angepflanzt und gepflegt. Nun liegt es in der Hand der anderen, hier weiterzumachen.

Während jeder, die Trauer auf seine Art und Weise überwindet.

Oder einfach nichts richtig runterbekommt.

Emily möchte die Zeit zurückdrehen.

Und Aurora übernimmt die handwerklichen Arbeiten im Haus.

„Hey, es tut mir leid, dass ich dich gestern so angepöbelt habe. Ich wollte das nicht. Tut mir leid.“

„Alles gut. Ich weiß ja, dass du es nicht so gemeint hast.“

„Sie hätten einfach nicht sterben sollen, dann würden wir nun auch nicht sowas machen.“

Selbst Marc muss sich zusammenreißen. Für ihn sind das alles Trigger an seinen eigenen Unfall. Die Trauer danach und der Schmerz. Die Einsamkeit. Er schaut, ob er sich anderweitig ablenken kann. Vielleicht muss ja Laub gemacht werden. Wäre jetzt der passende Zeitpunkt dazu.

Während Emily immer wieder fassungslos auf ihrem Bett zusammenbricht. Sie möchte am liebsten gar nichts mehr machen.

Und Marc hat wenigstens kurz mal seinen Spaß.

„Ich kann mir das nicht erklären, Paps. Wieso stirbt man überhaupt? Das ist doch Blödsinn. Keiner sollte sterben. Der Tod ist gemein.“

In etwa zur selben Zeit wie gestern, hat Jeremy hier seine letzten Atemzüge gemacht. Der gewonnene PC wird in Ehren gehalten.

Emily setzt sich wenigstens etwas nach draußen und möchte nicht im Zimmer versauern. Sie studiert einige Folianten, die sie aus dem Reich mitgenommen hat. Es muss ja weitergehen. Marc ist fasziniert von diesem Buch. Er kann zwar absolut nichts lesen, aber es sieht sehr alt und magisch aus.

Der Junge möchte sich sowieso mal im Haus umschauen. Er sieht selbst, dass noch viel gemacht werden muss. Vielleicht kann er ja beim Aufbau helfen?

Draußen schlendern die Geister durch die Gegend. Selbst Nadjas Vater Darrel ist in tiefer Trauer um seine Tochter, auch wenn sie in der Geisterwelt ist. Sie haben sich dort aber noch nicht gefunden. Es ist riesig dort.

Etwas später kommt Jeremys Schwester Fenya vorbei. Sie kann es kaum glauben, dass ihre beiden großen Brüder nicht mehr sind.

„Tja. Was soll ich sagen? Paps ist tot und die Geisterwelt gerettet. Mein Paps ist ein Held. Und Mam.“

Auch Tammy kommt vorbei.

Während andere sich immer irgendwas Neues zum Ablenken suchen. Diese Stimmung hier heute kann man aber auch verstehen. Ohne Jeremys Sprüche ist es nun mal leer hier.

Doch Tante Tammy ist sauer.

„Wieso habt ihr mich eigentlich nicht angerufen? Bin ich es nicht mehr wert, dass man sich meldet? Wenigstens ist dein Bruder da etwas netter gewesen.“

„Tantchen, bitte. Es tut mir leid, okay? Es ist schon alles schwer genug im Moment. Es ist doch nichts gegen dich. Wir haben gestern gar nichts mehr auf die Reihe bekommen, okay?“

„Ja, ich weiß. Tut mir leid. Ich hätte meinen Bruder nur gerne nochmal gesehen.“

Mandor wurde dank Jeremy und Nadja befreit. Aber auch er ist immer noch sehr angeschlagen.

Jeremy habe ich leider nicht entdeckt. Schade.

„Wisst ihr noch, als er sich dieses blöde Pizzading geholt hat? Haben wir dieses Ding überhaupt noch? Das müssen wir behalten.“

Marc verpieselt sich. Es wird ihm zu voll hier.

Benny entdeckt eine Schüssel mit Süßigkeiten für die Kinder, die bald klingeln werden. So ganz will man nicht vergessen, was heute eigentlich ist. Letztes Jahr wurde noch in Sulani gefeiert. Was für eine Party.

Während eine alte Freundin von Jeremy vor der Tür steht. Noelle vermisst ihren alten Freund sehr.

Marco kommt auch vorbei. Er kann es kaum glauben, dass seine beiden Schwestern nicht mehr sind.

„Wer bist du denn?“

Sein Sohnemann ist dagegen recht fröhlich drauf, auch wenn seine Tante und sein Onkel verstorben sind. Er möchte das beste draus machen und stark sein. Steven versucht schon den ganzen Tag seine Familie aufzumuntern.

Und schließlich werden gemeinsam Erinnerungen ausgetauscht. Phillip findet es witzig, was er so von Noelle erfährt.

Während die Kids sich draußen ablenken.

Myrielle aus Generation 2 wurde gesichtet.

„Ich möchte nun nichts über Anando hören, okay? Er ist mir egal und das wird auch so bleiben.“

„Klar, Tschuldigung.“

Seromina aus Generation 1.

Ob die Geister von Verena und dem Freund der Mutter auch irgendwo hier sind? Wie Marc wohl reagieren würde?

Emily zieht sich im Zimmer ihrer Eltern zurück. Es ist nicht mal richtig fertig geworden.

Marc setzt sich schweigend daneben. Schließlich kommt dann aber doch was.

„Hi.“

„Hi.“

„Hey, komm mal her. Lass dich knuddeln.“

„Mir ist aufgefallen, dass du dein Tattoo gar nicht weiter machen lässt.“

„Warum auch? 8 Monate Schmerz reichen, oder nicht? Ich möchte nach vorne schauen. Mit dir.“

„Okay, hihi.“

Er nimmt ihre Hand und sie gehen in Emilys Zimmer. Es bringt nichts, dort zu sitzen, wo der Schmerz am Größten wird.

Annika kommt später zu den Duvans.

Selbst Luna ist hier. Alle möchten Abschied nehmen. Nadja hatte ja leider nicht so viele Bekanntschaften. Sie war früher eher die Einzelgängerin. Aber ihre Familie ist stets um sie gewesen.

Tja, Luna. Wenn du wüsstest, wo du da gerade sitzt.

„Ja, was soll ich machen? Paps war halt so und Mam eben auch. Dafür haben sie ein würdiges Ende. Sie haben die Geisterwelt gerettet.“

„Wirklich?“

„Mein Paps war in dich verknallt? Echt? Hat er nie was von erzählt.“

„Ach, Annika. Hör doch auf. Du kanntest die beiden nicht so, wie ich es tat. Du weißt gar nichts.“

Huch? Was ist denn mit Marco los?

Luna sagt nicht wirklich viel. Wenn Phillip wüsste, dass Luna damals Aurora und ihn in Sulani verpetzt hatte, haha.

Marc kommt aus dem Zimmer raus und versucht mal sein Glück unter der Meute. Als er sieht, dass Steven und Annika hier sind, hätte er eine gute Ablenkung. Die anderen kennt er ja nicht.

„Hey, wie geht’s dir? Okay, eigentlich eine blöde Frage. Schön, dich zu sehen.“

„Hi.“

Während ihr Bruder versucht, die Stimmung anzuheben. So ruhig Steven eigentlich ist, so verspielt kann er manchmal auch sein. Nur, ob das gerade so gut ankommt?

„Ich wusste nicht, dass du so ein Spaßvogel bist, hihi.“

„Na ja. Irgendwas muss man doch von seinem Onkel geerbt haben.“


„Schön. Und ich? Warum hab ich Jeremy nicht schon eher kennengelernt? Er hätte mich gut ablenken können.“

Die ersten Kinder klingeln an der Tür. Erst jetzt merkt man, was heute eigentlich für ein Feiertag ist. Doch die Duvans sind da nun gar nicht für zu haben.

Und weg ist er wieder.

Phillip versucht, den Clown raushängen zu lassen. Ein bisschen Jeremy steckt auch in ihm. Auch wenn nicht so dolle.

Doch der erste Tag ohne die beiden Ältesten geht auch mal vorbei. Heute fielen hier nur die Namen „Jeremy“ und „Nadja“. Es gab eigentlich kein anderes Thema. Die beiden fehlen unheimlich. Auch wenn sie drüben auf dem Friedhof liegen, ist es nicht mehr das Gleiche.

„Ich möchte dir noch Danke sagen, dass du bei mir bist. Das bedeutet mir sehr viel.“

„Für dich immer.“

Die Klingel steht gar nicht mehr still. Hoffen wir doch mal, dass die Duvans im nächsten Jahr wieder ausgiebig feiern können. Eine Einweihung des Hauses steht ja auch noch an.

Steven mag Marc richtig. Er musste sich ja letztens ordentlich was von Anando anhören. Aber das ist ihm egal. Anando ist der falsche Kumpel für den Neffen von Nadja und Jeremy.

Schließlich geht der Besuch nach Hause. Die Zwillinge Annika und Steven haben Emily und Marc mal eingeladen, was zusammen zu machen. Wäre doch ein interessantes Vierer-Gespann.

Aber nun geht erstmal ein großer Tag der Trauer vorüber. Der zweite Fernsehabend ohne die beiden. Und dann vor dieser riesen Glotze. Jeremys Glotze.

„Ich lieb dich.“

Bis Benny auf Marc zukommt und ihn etwas bittet:

„Kannst du mich bitte ins Bett bringen? Würde mich freuen.“

„Ich, äh. Na ja.“


Der Kleine hat den Teenager richtig liebgewonnen.


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