- Kucki 232
Folge 471

Anmerkung: Da ja nun Emily und Marc in das alte Zimmer der Ältesten gezogen sind, mache ich die Beobachtung, dass auch sie immer um kurz nach 5 aufstehen. Habe mich erst gefragt, was das soll, haha. Bis mir einfiel, dass direkt draußen doch der Hühnerstall steht. Vielleicht liegt es ja daran. Werde es mal beobachten. Wäre witzig.^^
Denn die Sims, die in diesem Zimmer schlafen, stehen um Punkt 5:04 Uhr auf.
Marc konnte nicht wirklich schlafen, weil er sich den Kopf über Emily zerbricht und er sich manchmal so hilflos fühlt. Er versteht ihre Trauer voll und ganz, aber dass sie ihm Dinge um die Ohren wirft, wofür er nichts kann, tut sehr weh. Dementsprechend mies gelaunt steht er auf.

Emily geht auch einfach an ihm vorbei. Na toll. Super Aussichten. War es vielleicht doch falsch von Marc hierzubleiben? Er hat es doch nur gut gemeint.

Im Flur fängt er sie ab.
„Nein, lass mich in Ruhe. Ich sehe noch Annalenas Blicke vor Augen und Ihgitt. Und die am Strand. Nein.“

„Emily, was soll das? Wenn du so weitermachst, dann gehe ich. Dann scheine ich ja zu stören. Du tust gerade so, als würde ich darauf auch noch reagieren. Aber das tu ich nicht. Was ist los mit dir? Du bist so anders. Das tut weh.“

„Weil ich keine Eltern mehr habe. Verstehst du? Sie sind einfach weg und haben mich im Stich gelassen. Ich hasse sie, okay? Welche Eltern lassen ihr Kind im Stich?“
Emily scheint langsam durchzudrehen. Sie vermisst ihre Eltern sehr. Egal, was sie macht: Sie muss an die beiden denken. Nun ist keiner da, der auf sie aufpasst. Der da ist. Sie ist einsam.

„Hey, hör zu. Wir machen das so: Ruf in der Schule an und nimm dir heute frei. Nimm ein Bad und denk an mich oder was auch immer. Aber bleib zuhause und ruh dich aus, okay? Versprichst du mir das? Wir reden nachher.“
Schließlich lächelt er sie nur an und geht ins Esszimmer.
„Aber.“

Aber er hat recht. Sie sollte zuhause bleiben. Emilys Gedanken drehen sich im Kreis. Sie ist wieder kurz davor, irgendwo in die Kneipe zu rennen und sich literweise reinzudröhnen. Anders wird sie ihren Kummer einfach nicht los. Ihre Eltern sind nicht mehr da und das tut so richtig weh.

Sie sieht etwas später, dass die Kids, wie bestellt und nicht abgeholt, am Tisch sitzen. Die drei haben Hunger, aber ihre Eltern schlafen ja noch. Jeder muss sich an diese neue Situation gewöhnen. Langsam geht es doch etwas drunter und drüber bei den Duvans.
Emily kümmert sich um die Kids. Vielleicht ist das so ja auch ganz gut und sie kann sich ablenken. Es ist schon schlimm genug, dass die Mädels ihrem Freund so hinterherschauen. Paaaah.

Etwas später möchte Emily sich waschen und sieht ihren Freund da so in Handtuch. Nun merkt sie selbst erst, wie angeschlagen er eigentlich von der ganzen Sache ist. Auch er hat Tränen in den Augen. Versucht halt immer nur vor Emily cool zu bleiben.

Marc zieht sich auch nur schweigend an. Schmunzeln muss er trotzdem kurz, als Emily sich scherzhaft von ihm wegdreht. Sie soll ja nichts sehen, haha. In diesen Momenten merken die beiden erst recht, dass sie füreinander geschaffen sind. Es gibt nur viele Hürden zu überwinden. Wie der Romantikguru halt sagte.
Als sie sich die Zähne putzt, flüstert ihr Marc ins Ohr.
„Wir kriegen das hin, okay? Ruh dich aus. Bis nachher.“

„Warum habt ihr euch eben gestritten? Macht ihr Schluss?“
„Nein.“

Etwas später wird Phillip wach. Er hat ganz verpeilt, das Frühstück zu machen. Passiert ihm sonst eigentlich nicht.
„Was war das vorhin auf dem Flur? Es wäre schade, wenn es zwischen euch aus wäre.“

„Ist es nicht.“
Die Grundschüler und Marc sind in der Schule. Phillip merkt langsam, dass auch bei ihm die Nerven blank liegen. Eigentlich wollte er für die Familie stark bleiben und da ansetzen, wo seine Eltern aufgehört haben. Doch er weiß nicht wie.

Emily steht einfach nur oben und schaut sich heulend die Bilder an.
„Ich brauche euch.“

Da Aurora selbst noch arbeiten muss, beschließt Phillip einfach mal mit seiner Schwester zum Friedhof zu gehen. Er möchte die Gräber nach und nach eh mal schick machen. Die Generationen haben mehr verdient, als nur diese langweiligen Blumen. Der junge Erwachsene schaut nicht schlecht, als bei den Gräbern von seinen Eltern alles voller Blumen stehen und Kerze an Kerze steht. Diese räumt er erstmal zur Seite. Ist doch ein bisschen viel, haha.

Ab sofort nimmt sich Phillip auch vor, so gut es geht, für seine Schwester da zu sein. Sie braucht ihre Familie nun mehr denn je. Der junge Vater steht selbst eine Zeitlang an den Gräbern und kann seine Tränen nicht verbergen. Sie hatten so eine schöne Zeit zusammen. Verrückt aber schön. Paps war einfach unschlagbar.

Das Grab der ersten Generation sieht schon mal etwas bunter aus.

Generation 2 bekommt auch einen neuen Anstrich.

Und Generation 3 auch.

Phillip möchte eigentlich mit den anderen Gräbern weitermachen, doch Emily kommt einfach nicht von los. Daher beschließt er, morgen weiterzumachen. Vielleicht nimmt er dann noch die Kinder mit. Sie werden die Gräber schon dekorieren, haha.

Valentino ruft eh an.

Emily rennt in das Haus zurück und verschwindet im Bad. Sie möchte jetzt stark bleiben und zieht sich was anderes an und schminkt sich. Vielleicht noch das Tattoo auf dem Rücken, was ihre Mam früher auch hatte. So hat sie immer etwas von ihrer Mam bei sich. Aber diese zierliche, kleine, süße Emily will sie einfach nicht sein. Sie ist die Partymaus Emily, die so richtig die Puppen tanzen lässt. Also auf geht’s nach Glimmerbrook in die Kneipe. Hier arbeitet Collin und oft sind auch ehemaliger Magier anzutreffen. Keiner kann sie auseinanderreißen. Collin weiß ja, dass Emily bald 18 ist und gibt ihr bestimmt etwas Alkohol. Der soll sich bloß nicht so anstellen.

Collin gibt ihr ein Glas.

Und das Zweite geht auch noch.

„Emily, nun hör aber auf, ja? Ich habe keine Lust auf Ärger. Das noch und dann ist Schluss.“
„Stell dich nicht so an. Ich bin bald 18 und dann ist mir das eh alles egal, klar?“
Sie ist nach den paar Gläsern schon gut dabei.

Bis sie schließlich nach draußen eiert und sich schreiend in den Schnee schmeißt.
„Ihr könnt mich alle mal. Ihr könnt mich echt mal. Verpisst euch alle. Haha.“

Dann wird es ihr doch etwas zu kalt. Manya hilft in der Bar mit und bietet sich an, sie nach Hause zu bringen.

Die junge Mutter erklärt Phillip, was passiert ist und geht zurück nach Glimmerbrook.
„Was ist los mit euch? Warum tut ihr mir das gerade an? Und Collin gibt dir einfach was? Boah, ich versteh das nicht. Emily, hör auf damit. Und wie siehst du überhaupt aus?“

„Ist doch mein Problem, oder? Lasst mich doch einfach in Ruhe und bemuttert mich nicht so. Ich bin alt genug. Also haltet einfach die Fresse.“
Doch schließlich bricht sie nur in Tränen aus.
„Sie fehlen mir so, Phillip. Ich hasse sie.“

„MIr auch, Süße. Aber bau nun bitte keinen Mist, okay? Wir müssen stark bleiben.“
„Ich weiß. Es tut mir leid. Es tut so weh.“
„Ich weiß, ich weiß.“

Als Phillip ihr dann so an den Rücken packt, meckert Emily vor Schmerzen.
„Was hast du da auf dem Rücken? Hast du dir wehgetan?“
„Ähm, nein. Ich hab mir ein Tattoo stechen lassen. Ist das schlimm? So eins, wie Mam hatte.“
„Wie bitte? Ich hab dir doch gar keine Erlaubnis dafür gegeben.“
„Na und? Ich bin doch bald 18. Sagte auch der Typ. Scheiß drauf.“
„Emily? Sowas musst du mit mir absprechen. Du kannst doch nicht einfach irgendwo hin und so tun, als wärst du schon volljährig.“

„Du hast mir gar nichts zu sagen, okay? Du bist nur mein Bruder, aber hast mir gar nichts zu sagen. Niemand hat mir was zu sagen.“
Schließlich rennt sie heulend in ihr Zimmer.

Als sie sich einigermaßen gefangen hat, nimmt sie sich ein Bad und heult ordentlich los. Und Phillip weiß einfach nicht weiter.

Manya hat ihrem Mann erzählt, was vorgefallen ist und dieser kommt sofort zu den Duvans. Er hat selbst noch an dem Tod seines Vaters zu knabbern, aber vielleicht ist es jetzt umso wichtiger, dass sie als Familie alle zusammenhalten.

„Marvin, ich mach mir Sorgen. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Emily hört absolut nicht.“
„Wir haben eben auch mit Collin gesprochen. Er will mit dir auch noch mal reden. Es tut ihm leid und er hat nicht nachgedacht.“
„Das entschuldigt gar nichts.“
„Ich weiß.“

„Was willst du hier? Mich auch wie ein kleines Kind behandeln?“
„Emily, mein Gott, nein. Wir wollen doch nur helfen.“

„Ach ja? Bei was denn? Meine Eltern sind immer noch nicht hier. Also, wo wollt ihr mir bitte bei helfen, hm?“

„Verpisst euch einfach alle, okay?“
Und schon ist sie wieder in ihrem Zimmer. Sie schaut sich eine Weile das Bild mit ihrem Freund an und seufzt. Während sie heult, kommt aber immer wieder ein Schmunzeln bei ihr raus.
„Ich lieb dich, Marc.“

Anschließend dreht sie draußen eine Runde, um einen klaren Kopf zu bekommen.

Bis schließlich die Kids aus der Schule kommen. Marc bekommt von dem Gespräch mit und macht sich Sorgen. Jetzt will er erst recht nicht seine Emily allein lassen. Ihre Worte tun zwar weh, aber der Junge kann so einiges abfedern. Er ist es gewohnt von früher, mit seinem blöden Paps. Oder die Worte von Verenas Schwester. Der Teenager wurde immer mehr gestärkt, als er seiner Mam geholfen hatte. Zu sehen, wie es ihr immer besser ging, bedeutete ihm sehr viel. Deswegen möchte er bei Emily auch so stark sein. Auch wenn er selbst eine harte Zeit hinter sich hat.

Der Junge versucht nämlich nun noch das Beste aus seinem Abschluss zu holen. Seine Noten sind nicht die besten, aber er möchte kein Jahr mehr wiederholen. So war er in der letzten Zeit viel nebenbei am Büffeln. In ein paar Tagen sind Abschlussprüfungen. Der Druck wächst. Und das versteht auch Emily.

Aurora schaut mal, ob sie ihm helfen kann. So lange ist es ja noch nicht mit der Schule her und als ehemalige Studentin weiß man doch eh alles.

Während Emily sich ins Bett haut und einschläft.

Etwas später kommt Marc rein und weckt Emily. Er hat eben noch mit Phillip und Marvin gesprochen und sein Auftrag ist klar.

Die Teenagerin ist eigentlich noch gar nicht so richtig wach.
„Emily Duvan. Komm mal bitte her. Mich wirst du hier leider nicht mehr los, klar? Du willst nicht wissen, was ich alles schon so durch habe und glaub mir, dich werde ich nicht aufgeben. Ne ne. Keine Ahnung, was mich hier gerade reitet, aber ich muss dich nun einfach mal küssen.“
„Hm? Was?!“

„Woah, Marc. Was?!“

„Ich äh. War das nun Mist, oder so?“

„Wie dem auch sei. Du bist ja total verspannt. Hey, auch dagegen habe ich was.“

„Und nun komm mal her.“

Da hat er Emily mal so richtig umgehauen. Sie steht da wie angewurzelt und weiß gerade nicht so richtig, wie sie darauf reagieren soll. Marc wiederum schnappt sich seine Winterjacke und verpieselt sich nach draußen. Normal macht er sowas ja nicht, mit diesem Kuss und das alles, aber er verspürte, dass er das nun einfach mal machen musste. Dementsprechend hat es ihn jedoch geschlaucht und er muss erstmal nachdenken, haha.

Neben dem Haus der Generationen steht immer ein kleiner Imbiss, der leckeren Fisch anbietet. Den gönnt sich der Junge mal.


Bis Emily mit dazukommt.

„Also, das, was du da eben gemacht hast. Nun ja. Das war schön. Ich. Haha. Nun hast du mich mal sprachlos gemacht.“

Er lächelt sie nur an, aber sagt nichts. Marc ist selber gerade total durch den Wind. Emily sollte sich eigentlich entschuldigen und Marc fragt sich, ob er auch alles richtig gemacht hat, weil er sowas ja auch noch nie gemacht hat. Also so richtig. Nicht dieses schüchterne da.
Später muss er erstmal eine Runde drehen. Woah, dieser Junge ist echt platt.

Phillip kocht heute etwas Besonderes und hofft aber auch, dass Emily deswegen nicht ausrastet, weil es an ihren Paps erinnern könnte. Er macht für die Familie Jeremys Lieblingsessen: Camper-Eintopf.

Aber Emily bekommt noch nicht wirklich was runter.

„Was ist eigentlich mit dir passiert? Du siehst fast wieder so aus, wie ich dich kennengelernt habe. Finde ich süß so.“
„Okay. Wirklich?“

Während die beiden sich etwas intensiver aussprechen, machen sich die anderen an das Schulprojekt von Fiona. Keiner sagt jedoch großartig irgendwas.

Bis die Duvans nach dem etwas turbulenten Tag langsam zur Ruhe kommen. Emily hat sich bei allen entschuldigt und bemüht sich, sich zusammenzureißen. Das Gefühl einsam zu sein, obwohl jemand um dich herum ist, erdrückt einen manchmal ganz schön. Doch Emily muss verstehen, dass ihre Familie für sie da ist und keiner sie im Stich lässt. Besonders ihr Freund nicht.

Bis Benny wieder von Marc ins Bett gebracht werden möchte. Ehe der Teenager das aber tut, flüstert er noch Emily ins Ohr, dass sie diesmal auf ihn warten und nicht einfach wieder im Bett verschwinden soll.


Bevor die beiden ins Bett gehen, hat Emily noch etwas vor.
„Wenn du meinst, dass du besser küssen kannst als ich, dann hast du dich geschnitten, hihi.“
Und sie verpasst ihm den leidenschaftlichsten Kuss, den sie jemals auf Lager hatte.
