- Kucki 232
Folge 478

Der nächste Start in die Woche liegt an. Emily kommt nur kaum raus aus den Federn und ihr ist immer noch kotzübel. Was hat sie da gestern nur getan? Haben sie überhaupt verhütet? Solche Dinge schießen ihr durch den Kopf.

Die Teenagerin meldet sich somit krank in der Schule. Heute geht gar nichts. Das ist schon mal klar.

Der Rest steht einigermaßen gut gelaunt auf.

„Was hast du da gestern eigentlich mit Marc gemacht? Das sah ja ziemlich ähm, ja. Gewagt aus?“

„Nichts. Was sollen wir denn auch gemacht haben?“
Natalie hat heute so gar keine Lust. Die Schule mag sie nicht wirklich. Sie dachte erst, dass sich hier alles ändern wird, doch Pustekuchen.

„Ihr wart total betrunken, hihi. Das ist doch bestimmt gefährlich, wenn man trinkt, oder?“
„Wie bitte?“

Und dann löchert sie auch noch ihr großer Bruder.
„Emily. Ich gönn dir zwar ein Gläschen, aber das gestern war wirklich etwas viel, oder nicht? Habt ihr überhaupt verhütet?“

Erstens ist Emily langsam von dieser Fragerei genervt und zweitens ist ihr immer noch kotzübel. Also ab über die Schüssel.

Marc kommt aber im Moment auch nicht so wirklich hoch. Mal gut, dass er heute nirgendwo hin muss.
„Willst du nicht mal lieber zum Arzt, oder so? Man weiß ja nie.“
„Was soll das, Phillip? Ich hab etwas zu viel getrunken. Und? Du nervst langsam doch ein bisschen. Ich bin alt genug, okay?“

„Ich meine es nur gut, okay? Du bist meine Schwester und ich pass auf dich auf. Ist das wirklich so falsch?“

„Ich glaube echt, dass du schwanger bist. In der letzten Zeit ging es ja wirklich etwas gut her bei euch. Klar, ich gönn es euch, aber hmm. Du bist nun mal noch eine Teenagerin und erst in einer Woche 18.“
„Ach, laber nicht. Und damit du glücklich bist, geh ich halt zum scheiß Arzt, okay? Wenn du, nein, ihr mich dann in Ruhe lasst, dann geh ich da eben hin.“
Die anderen verpieseln sich in die Schule.

Bis schließlich Marc mit dazu kommt.
„Du Marc. Emily ist gerade zum Arzt. Mir lässt das gerade keine Ruhe. Ich glaube, sie ist schwanger.“
„Was? Aber. Niemals. Wann denn? Wo denn? Ne, niemals.“
Aurora verschluckt sich auch fast an ihrem Salat, als Phillip mit der Vermutung um die Ecke kommt.

„Ist doch okay. Könnte man eh nichts mehr dran ändern. Ich muss nachher sowieso mal mit euch beiden reden. Wird wohl langsam Zeit.“

Doch Marc muss erstmal raus. Er und Papa? Puh. Aber nein. Sie haben ja verhütet. Nun freut er sich, dass er endlich mal über seinen Schatten gesprungen ist und einem Mädchen richtig nah gekommen ist und dann sowas? Erstmal abwarten.

Emily kommt vom Arzt zurück. Direkt auf Marc zu, der es sich mit Phillip vor der Glotze gemütlich gemacht hat.

„Kann ich dich kurz unter vier Augen sprechen?“

„Meinst du nicht, dass es mich genauso was angeht, was beim Arzt rausgekommen ist?“

Emily dreht sich etwas angepisst zu ihrem Bruder.
„Was? Nicht? Ich - denke - schon. Oder?“

„Möchte ja nur wissen, ob ich recht habe. Also? Sag an.“
„Na ja. Du hast gewonnen. Ich. Ich bin wirklich schwanger. Jippie. Cool, oder? Freude. Haha.“
Vier Augen schauen sie an wie ein Auto. Auch wenn Phillip es schon geahnt hatte, ist er trotzdem etwas verblüfft darüber.

„Äh. Ich werde Paps? Äh. Ne. Ich. Was? Nun ja. Ich, hehe. Darf ich dich mal kurz knuddeln und sowas?“

Die beiden wissen noch gar nicht so richtig, wie sie auf die Situation reagieren sollen. Bis dann auch noch Aurora kommt.
„Und? Bist du denn nun schwanger?“

Doch, wie geht es jetzt weiter?

„Kann ich denn mal mit euch reden? Ich habe lange genug drüber nachgedacht.“

„Ja, was denn? Erzähl doch einfach. Schlimmer kann es heute wohl nicht werden, oder?“

„Ich habe mich damals viel mit Mam und Paps unterhalten, als wir noch in Sulani lebten. Normal sieht es unsere Familie vor, dass nur einer das Zepter des Haushaltes übernehmen soll. Gut, wäre nicht verkehrt, wenn es mal nicht so wäre, aber es ist nun mal Familientradition. Wir haben viel durchgemacht und vieles lief schief mit dem magischen Reich. Selbst ich bin nicht rein. Keiner ist es, außer eben du. Daher kamen wir halt darauf, dass du das Zepter übernehmen solltest, wenn es denn soweit ist. Ich habe Mam und Paps angeboten, solange auf dich aufzupassen. Also, was sagst du?“
Emily ist gerade richtig gerührt und weiß nicht, was sie sagen soll. Sie und das Haus übernehmen? Sie mag ja rein sein und sowas, aber hat leichte Alkoholprobleme. Wie soll sie da ein Haus übernehmen? Solche Verantwortung?

„Moment. Du willst einfach so mit allen abhauen? Spinnst du?“
„Das sagt doch keiner. Natürlich bleiben wir noch bis zu deinem Geburtstag und feiern, wenn du möchtest. Ich helfe dir, für das Baby was Tolles aufzubauen. Man nein. Ich würde nie einfach so verschwinden. Das weißt du.“

„Und was ist, wenn ich das nicht möchte und du hierbleiben sollst?“

„Emily. Nein. Das wäre falsch. Du wärst eine tolle Nachfolgerin unserer Generationen. Und Marc passt hier auch super rein.“
„Was sollen wir mit so einem großen Haus? Ne, niemals, Phillip. Das kannst du dir abschminken.“
„Hör zu, Süße. Verdau das erstmal. Ist doch etwas viel für dich gerade. Sorry dafür. Aber ich denke schon so lange drüber nach. Das musste einfach mal raus. Ich zeig euch was. Kommt mal mit.“
Sie gehen in Emilys ehemalige Zimmer. Er möchte seine Schwester etwas ablenken.

Und Marc schweigt die ganze Zeit nur. Er bekommt gerade nicht wirklich viel raus.
„Was sagst du, Emily? Wollen wir hier nicht ein Kinderzimmer draus machen? Das wäre doch schön.“

„Weißt du, wie beschissen das gerade klingt, was du hier von dir gibst? Ich bin schwanger und du sagst mir, dass ihr ausziehen werdet und dann willst du nen Babyzimmer aufbauen? Sag mal, tickst du noch ganz richtig?“

Emily bricht in Tränen aus und da muss Marc auch einfach mal mit dazukommen.

Und Emily verschwindet aus dem Zimmer. Das ist gerade wirklich etwas viel für sie.
„Marc. Was soll ich machen? Sie wird nun mal bald 18 und ich habe lange genug damit gewartet. Kümmere dich bitte gut um sie und so, ja? Bitte.“

Schließlich geht Phillip zu seiner Schwester ins Wohnzimmer.
„Hey, sorry, wenn ich das so rausposaunt habe. Nur wann soll ich das denn sonst machen? Ihr werdet das packen, da bin ich mir sicher.“

Marc will plötzlich keine Zeit mehr verlieren und sucht sämtliche Onlineshops für Babys durch.

Ab morgen ist er für ein Jahr Praktikant für bei der Kanzlei von Valentino. Vielleicht reicht es nicht, studieren zu gehen, doch vielleicht hat er ja Chancen, als Quereinsteiger loszulegen.
Während unsere neue Postbotin die neuen Rechnungen verteilt. Hupen hat sie ja ordentlich, haha.

Emily redet kein Wort mehr. Sie bekommt nicht mal mit, was ihr Freund da macht.

Während es draußen so vor sich hinrieselt.


Marc muss ganz plötzlich weg, als er sieht, dass man seine Bestellungen vor Ort abholen kann. Oh je. Was hat er vor?
Einige Zeit später kommt er mit 10000 Paketen durch die Tür und man hilft ihm, diese ins alte Zimmer zu bringen. Wow, er will keine Zeit verlieren.
Phillip und Aurora helfen ihm beim Aufbau.

„Was machst du hier, Marc? Was sind das für Sachen? Wo kommt das her?“
„Ich dachte, ähm. Nun ja. War das doof?“

„Wir wissen doch noch nicht mal, was es wird. Nachher wird es ein Mädchen und dann?!“
„Dann ähm. Dann kauf ich die Kissen nochmal in Rosa, oder so.“
Endlich kann Emily kurz auch mal wieder schmunzeln. Das geht gerade nicht anders.
„Du bist echt süß. Weißt du das eigentlich?“
„Möglich.“

Trotzdem ist Emily immer noch nicht so ganz auf dem Dampfer. Ihr Kopf explodiert bald. Sie gönnt sich noch einen Orangensaft und dann geht es ab auf die Couch.

Vorher ruft sie ihren großen Bruder an und verkündet die Neuigkeit. Marc hat gerade so richtig ihren Tag gerettet, da möchte sie nach vorn schauen. Trotzdem kommt sie nicht drüber hinweg, was ihr anderer Bruder bald vorhat.

Und nun einfach mal hinlegen. Nur ein paar Minuten.

Bis Tommy plötzlich vor der Tür steht. Mit ein paar Krücken und noch etwas humpelnd. Aber er ist wohlauf.
„Hey, wie geht’s dir? Hoffe, du hast alles gut überstanden.“

Emily bekommt mit, wie sich die beiden unterhalten. Na toll. Eigentlich wollte sie nur etwas schlafen. Schlechte Idee, so im Wohnzimmer.

Während Phillip sich ein Bad gegönnt hat, um über die Zukunft nachzudenken. Der erste Schritt ist getan. Auch wenn es ihm sehr schwerfiel.

Emily ist noch gar nicht richtig wach, als sich so langsam und sicher das Haus füllt. Nicht nur die Kinder haben Schulschluss, sondern auch die Info mit dem Baby machte schnell die Runde. Jeder möchte nun gratulieren.

Während Benny sich etwas zurückzieht. Er hat nun auch von dem Vorhaben von seinem Paps erfahren und möchte hier einfach nicht weg. Der Junge hasst nun alle.
„Hey, Großer.“
„Lass mich in Ruhe.“
Huch?!

„Das ist so megacool mit Emily. Hach, ich freu mich so. Aber sag mal. Zieht ihr echt hier aus?“

Nico kommt durch die Tür. Er schafft es sogar einigermaßen, seinen kleinen Cousin zum Lachen zu bekommen.

Während sich Tommy und Fiona schweigend anschauen. Alles klar.

Steven lässt nicht lange auf sich warten. Selbst er ist entzückt darüber, dass die beiden ein Baby erwarten.

„Hey. Glückwunsch. Ging ja doch schneller, als ich dachte. Wow.“

Später zieht sich Fiona Tommy zurück. Während er so durch den Flur humpelt, ist Fiona schon am anderen Ende und schaut ihm einfach nur zu.
„Sag mal. Was hast du mich eben die ganze Zeit angeschaut? Gibt es dafür einen Grund?“

„Warum hast du mich denn die ganze Zeit angeschaut?“
„Hab ich doch gar nicht. Wie kommst du darauf?“
„Na, weil du geschaut hast.“

Während die beiden da so belanglos miteinander diskutieren, gibt es im Wohnzimmer gemütliche Gespräche. Selbst Annika ist hier.

Schließlich packt sich Tommy seine Krücken und verschwindet zu den anderen.

Marc wiederum hat sich ins Schlafzimmer verpieselt und recherchiert schon mal etwas für seine Praktikumsstelle. Und nebenbei sind dann die Babywebseiten offen.
Die Truppe löst sich so langsam und sicher auf und die Duvans versammeln sich zum Abendbrot.
„Paps? Müssen wir wirklich wegziehen? Ich möchte aber hierbleiben. Geht das?“

Bevor sich Marc für den Fernsehabend fertig macht, schaut er sich das Babyzimmer noch einmal an. Er möchte das hier alles gestalten und sammelt Ideen. Seine Mam weiß auch schon Bescheid. Sie freut sich sehr für ihren Sohn. Wenn sie aus der Reha zurück ist, wird sie sofort das Kleine knuddeln.

Tommy ist der einzige, der noch bei den Duvans bleibt und versucht sogar, ein Gespräch mit Fiona zu eröffnen.
„Ich kann mit dir da nicht drüber reden, weil es schon kompliziert genug ist, okay?“

Nach einem coolen Fernsehabend mit einer Romanze geht die Familie dann schließlich ins Bett.