Kapitel 77 - Aufbruchstimmung

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Heute ist es soweit. Es geht ab in den Urlaub. Von heute bis Sonntag versuchen wir mal alles hinter uns und einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Schade, dass Katharina nicht mitkann. Hätte mich sehr gefreut.

Ich schaue mal, ob Paps Hilfe braucht. Wir flitzen schon den ganzen Morgen hin und her.

„Brauchst du irgendwo noch Hilfe?“

Paps ist irgendwie total in Gedanken, ehe er antwortet.

„Hm? Äh, okay. Ja, kannst du vielleicht Michelle noch baden? Ich muss gucken, ob ich nichts vergessen habe. Ich denke, ich habe nichts vergessen, glaube ich.“

Und eine kurze Zeit kehrt Ruhe ein. Alles ist mal kurz vergessen. Also nein, nicht der Urlaub, sondern die letzten Wochen. Wenn Michelle uns immer so anstrahlt, haben wir in dem Moment immer Hoffnung. Das wird schon. Auch der Urlaub wird schön. Dann ist Mam halt mit dabei. Und?

Paps bekommt eine SMS rein.

„Dein Bruder ist schon seit gestern in Sulani. Wollte schon mal vorfliegen. Brauchen ihn also nicht abholen.“

„Und Mam?“

„Sie will allein fliegen. Habe ihr angeboten, dass wir sie abholen, aber sie ist heute Morgen schon los.“

Irgendwie sehe ich gerade schlechte Aussichten für eine Versöhnung. Warum fliegt sie mit uns nicht mit? Ist doch Blödsinn. Hmpf. Aber nein, egal. Sie wird schon ihre Gründe haben. Ich lasse mir jetzt nicht meine Stimmung vermiesen und bade Michelle. Denn ich freue mich auf den Urlaub. Alex hat mich ganz schön schuften lassen im Praktikum. Mein Kopf qualmt. Er meinte sogar, dass ich im Urlaub auch schön üben soll. Gut, dafür hat er mir heute dann schon freigegeben. Ich habe mir den Beruf als Anwalt eigentlich leichter vorgestellt. Was mir Alex da aber bislang alles erzählt hatte, ist echt der Hammer. Wow.

„Gut, alles klar, Süße. Spiel du noch ein bisschen und dann geht es an den Strand. Das wirst du lieben. Schön planschen und im Sand spielen.“

Und so wirbeln wir wieder durchs Haus. Räumen noch auf und gucken, ob alles aus ist. Immer mehr Taschen häufen sich am Ausgang. Wow. Wir wollen doch nur das Wochenende weg. Aber irgendwie wird das immer mehr. Als würden wir eine halbe Weltreise machen.

Ich gehe eben nochmal alles durch. Trockner gleich fertig. Check.

Paps erledigt auch noch ein bisschen Computerkram. Er tut mir im Moment sogar etwas leid. Oft sitzt er am Rechner und schaut seine Mails durch. Es kommt aber nichts. Keine Aufträge oder sowas. Jetzt denkt er, dass die letzten Monate seinen Ruf geschädigt haben und die Leute woanders hingegangen sind. Ja, ich sehe ihm auch an, dass es ihn mitnimmt. Manno.

Erst schienen die Sims ja noch Verständnis zu zeigen, aber mittlerweile wohl nicht mehr. Ich werde ihm nach dem Urlaub aber helfen. Das kriegen wir schon wieder hin.

Katharina schreibt mich an und schickt mir einen Kussmund für den Urlaub. Alles klar. Sie wäre so gern bei mir.

So, egal. Verschnaufpause beendet.

„Hast du alles? Können wir los?“

„Wir lassen uns nicht mehr unterkriegen und machen uns einen schönen Urlaub. Bist du dabei? Das wird Spaß machen.“

Okay. Ich gehe also schnell alles zum zigsten Mal durch. Ist alles aus? Habe ich meine Badehose? Sonnenbrille? Darf man natürlich nicht vergessen, wenn man in einer so warmen Gegend ist. Ich war noch nie in Sulani. Also nicht so richtig. Nur mal kurz, als wir Shadow und Melody gesucht hatten. Von den beiden hatte ich nie wieder was gehört. Ist aber jetzt auch egal.

Trotzdem bleibe ich noch kurz im Zimmer stehen und erinnere mich an die Zeit mit Melody. Warum auch immer. Dieses Mädchen ist für mich gestorben. Interessiert mich null.

Und dann kommen mir die Gedanken mit dem „Hüter der Magie“ auf. Sollte ich nicht lieber was zum Abdecken des Tattoos mitnehmen? Verdammt. Wenn mich jemand sieht, der das kennt. Boah. Was mache ich denn jetzt? Wenn das da warm ist, renne ich bestimmt nicht mit Pullover in Sulani rum. Das habe ich total vergessen.

Egal. Ich kriege das schon hin. Ansonsten frage ich, ob Mam einen Lippenstift hat. Dann darf Michelle meinen Arm anmalen. Michelle war es dann, haha. Hauptsache, man sieht das Tattoo nicht.

„Joel? Nimmst du die Tasche und die Spiele noch mit?“

Okay. Alles klar. Auf geht's. Unser Flug ist in einer Stunde. 3 Stunden fliegen wir. Wow. Was uns dort erwartet? Ich bin irgendwie aufgeregt. Das wird das coolste Wochenende. Nur eben leider ohne Katharina.

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Im Flugzeug konnte ich leider keine Bilder senden, sonst hätte ich euch davon garantiert noch berichtet. Aber ich bin eh eingeschlafen. Fast den ganzen Flug über. Bislang bin ich noch nie geflogen. Hatte erst voll Angst, aber dann ging es irgendwann.

Und so kommen wir in Sulani an. Michelle hat selbst fast den ganzen Flug über geschlafen. Klar. So ein Flug ist für den kleinen Pupser eine neue und anstrengende Erfahrung. Aber tadaaa. Da sind wir. Puh. Ich muss mich aber gleich unbedingt umziehen. Das ist hier echt total warm.

Wir haben es auch nicht weit bis zu unserer Ferienhütte. Bis dahin sammel’ ich den halben Strand in meinen Schuhen ein. Fünf Minuten Fußweg haben wir noch vor uns. Das geht ja.

Nur dann. Nun ja. Was wir dann sehen .....

Ich habe keine Ahnung, was das jetzt werden soll.