Kapitel 83 - Erinnerungen

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„Haha, wie siehst du denn aus, Joel? Was hast du vor? Machst du jetzt einen auf Sulani-Einwohner?“

Auf einer Seite ist es ja schön, dass Paps lachen kann, aber was? Sieht doch cool aus. Er bekommt sich gar nicht mehr ein.

„Oh, Mann. Haha.“

„Was denn, Paps? Schlimm wäre es, wenn ich aussehen würde wie ein Flamingo. Das geht doch noch.“

„Haha, hihi.“

„Alles klar. Lass uns los. Ich hol´ eben Michelle und dann geht's in den Park.“

Mam und ich schauen uns nur an. Ich sehe es ihr an, dass sie Sorge um sein Verhalten hat. Als die beiden noch verheiratet waren, habe ich Paps kaum lachen sehen. Nie eigentlich. Und jetzt? Hoffentlich macht sie sich jetzt nicht zu viele Gedanken.

Doch ich nutze die Gelegenheit, um mich bei Mam zu entschuldigen. Klar bin ich neugierig, was mit mir ist, aber ich möchte Mam auch nicht bedrängen. Also nehme ich sie in den Arm.

„Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht so ausquetschen. Bin eben nur neugierig und es interessiert mich ja schon alles und ....“

„Alles gut. Vielleicht erzähle ich dir ja wirklich mal alles. Nur. Nur du musst mich verstehen, okay?“

„Klar.“

Ganz sachte angehen lassen und vielleicht erfahre ich ja so dann mehr. Und. Oh. Ich sehe, dass sie den Ehering nicht mehr hat. Irgendwie ja traurig. Hmpf. Manno. Trotzdem drücke ich sie so fest, wie ich kann. Sie ist und bleibt meine Mam und auch ich werde sie beschützen, wo ich kann.

„Und, hey. Du siehst gut aus. Du kannst lächeln. Das freut mich.“

„Okay? Wirklich? Danke.“

Doch eine Sache möchte ich trotzdem noch wissen, wenn wir schon mal in Sulani sind.

„Du hast mir mal erzählt, dass ihr früher hier gewohnt habt. Also hier irgendwo. Wie kommt man dazu, in so einem Paradies zu wohnen? Wow. Kann ich sehen, wo? Können wir dahin?“

„Äh, ich weiß nicht. Da ist eh nichts mehr. Und. Hmm. Okay. Ich. Äh. Na gut.“

Sie ist unsicher. So richtig unsicher. Was ist dort passiert? Warum ist da nichts mehr? Jetzt bin ich erst recht neugierig. Doch Mam zittert wieder leicht. Oh, nein. Ich wollte nicht wieder irgendwas hervorholen. Hätte ich das gewusst, dann ....

Trotzdem versucht sie zu lächeln.

Paps kommt mit Michelle zu uns. Mam und ich schauen uns nur schweigend an. Ich habe Angst, was Falsches zu sagen.

„Können wir los?“

„Marc? Joel möchte unser altes Zuhause sehen. Lass uns dorthin.“

Paps schaut uns abwechselnd an und zieht eine Augenbraue hoch.

„Äh. Sicher?“

„Ja, warum nicht? Da ist doch eh nichts mehr.“

„Okay. Aber.“

„Na los. Wir gehen hin.“

Selbst Paps ist sehr skeptisch. Was habe ich da schon wieder angeleiert? Ich sollte wohl einfach mal meine Klappe halten.

Mam sagt, dass wir 10 Minuten gehen müssen. Ist dann ja kein großer Umweg. Trotzdem ist die Runde sehr ruhig geworden. Okay. Sollten wir dann nicht doch lieber in den Park? Nicht dass ich die Stimmung versaut habe.

Wir kommen am anderen Ende des Meeres an. Wow. Genau wie bei uns Strand ohne Ende und dieser salzige Geschmack. Heute ist es angenehm warm, aber nicht so warm, dass man nur in Unterhose rumlaufen könnte. Wirklich sehr angenehm.

„Alter, Joel. Wie Panne siehst du eigentlich aus? Voll Streber-Urlaubs-Look.“

Wenigstens etwas kommt ein Gespräch auf. Auch wenn es unnützes Zeug ist.

Ich schaue mich um. Es ist wirklich sehr schön hier.

„Da wären wir. Und wie ich gesagt habe, ist hier nichts.“

Hier soll das sein? Wow. Weit und breit kein Haus.

Hm. Okay. Toll. Ich dachte, ich würde hier doch etwas sehen. Eine verlassene Hütte oder sowas. Wäre echt interessant gewesen. Aber so?

Ich bleibe stehen und die anderen tun es mir daraufhin gleich.

„Äh. Was ist denn hier passiert? Warum ist hier nichts? Einfach so weg? Nichts?“

Okay, haha.

Aber das lenkt mich nur kurz ab. Keine Ahnung, warum, aber ich möchte mir das mal genauer anschauen. Vielleicht ist ja hier doch was? Ich gehe also wie in Trance einfach weiter. Vielleicht ist ja irgendwas vergraben. Jetzt bin ich schon mal hier. Ich schaue mal.

Woah. Plötzlich wird mir schwindelig.

Ich ....

Was zum?

Mir .... mir ist schwindelig .....

Was passiert hier?

Woah.

Wer ist das zum Geier? Was sehe ich hier?

Es fühlt sich an, als wären mir diese Sims vertraut. Aber so weit weg. Irgendwie. Was? Es fühlt sich an, als uff.... Alles rieselt vor meinen Augen. Verzerrte Bilder. Ich verstehe nicht.

Ich bekomme von meiner Umgebung nichts mehr mit. Die Bilder sind so real. So … Ich weiß nicht. Was bedeutet das alles?

Bzzzt .....

Ist das etwa das Tor?

„Joel? Joel? Was ist mit dir? Was ist, Junge?“

„Mam. Ich? Wo bin ich? Was passiert hier? Mir .... ist ..... schwindelig.“

„Joel, Joel.“

„Bleib sitzen! Nicht bewegen!“