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  • Kucki 232

Kapitel 90 - Später! Nicht jetzt!


 

Okay, so ganz aus Sulani zurück bin ich noch nicht. Dort herrscht ein wenig Zeitumstellung, auch wenn es nur zwei Stunden sind. Trotzdem macht es einen großen Unterschied, aus so einem sonnigen Gebiet in so einen kalten Regen zu springen. Wollte gar nicht aufstehen. Doch was muss, das muss. Heute möchte ich etwas Werbung machen für meine Detektei. Hoffentlich habe ich noch nicht alles verloren. Ach, und es wird Zeit, dass Emily und ich Joel alles erzählen. Doch, erstmal langsam. Auf leerem Magen kommt das nicht so gut.

Joel ist gestern schon sehr früh ins Bett. Als ich geschaut hatte, ist er einfach auf dem Bett eingeschlafen. Und Katharina hatte sich so gefreut, ihn wiederzusehen. Es tut mir selbst leid, dass der Junge so viel durchmachen muss im Moment. Deswegen muss er jetzt einfach alles wissen. Wir dachten eben, dass es nicht mehr passieren kann. Das noch jemand zum Magier werden kann. Genau so war es bei Emily früher auch. Plötzlich hatte sie diese Erinnerungen. Und an ihrem ersten Tag als Magierin hat sie eine komplette Tür weggezaubert, was sie sich nicht erklären konnte. Tja. Und dann passierte einfach viel zu viel. Viel zu viel Schlechtes.

Wow. Joel sieht ja richtig fein aus. Dann schafft er es heute in die Kanzlei zu gehen? Wunderbar. Ich hatte schon das Schlimmste befürchtet. Aber er ist trotzdem stark.

„Hi, Paps.“

Ich frage auch direkt nach.

„Geht es dir besser? Hast du jetzt auch noch diese Bilder? Du, es tut mir leid, dass wir nicht eher geholfen haben, aber wir haben nicht geglaubt, dass uns das jemals wieder passieren könnte. Wir dachten, dass alles verschlossen wäre.“

Okay. Joel schaut mich zwar sehr müde an, aber er lächelt.

Wie soll ich es ihm auch anders sagen? Ich habe Emily schon eine SMS geschrieben, dass es Zeit wird, Joel zu helfen. Es ist, wie es ist. Das müssen wir akzeptieren. Joel muss lernen, damit umzugehen. Er muss sehen, dass jemand hinter ihm steht.

„Du. Äh. Mir .... mir geht es ganz gut, nur äh. Ich pack’ das.“

Na ja. Ob mein Sohn mich gerade anlügt oder nicht, kann ich schnell sehen. Hmm. Er lügt mich nicht an. Nein. Er ist eher unsicher.

„Du bist sauer auf uns. Ich sehe es dir doch an. Und es tut uns leid. Joel. Du hast so viel durchgemacht und .... jetzt sind wir da, okay? Versprochen.“

„Mam kommt heute Nachmittag vorbei und dann reden wir. Du kannst alles wissen, was du möchtest. Schieß dann einfach los.“

„Boah. Was wollt ihr denn machen? Ich habe immerhin diese Stimmen im Kopf und werde mit Bildern vollgeschmissen, die mich absolut nicht interessieren, okay?“

„Ich will einfach kein blöder Magier sein. Das kann man mir immerhin nicht aufzwängen. Ist doch so.“

Moment. Stimmen? Emily hatte nie Stimmen.

„Deswegen reden wir nachher. Nur ich hoffe, dass du mir nicht wieder zusammenklappst. Also bei Alex. Wenn was ist, dann rufst du mich an. Alex wird das verstehen. Also, denke ich. Und du musst mir mehr von diesen Stimmen erzählen, okay?“

Er steht schließlich auch auf und nimmt seine Sachen. Mit einem „Ja ja“ verlässt er das Haus.

Hmpf.


Später ist da noch Emilio. Klar lässt er es sich jetzt hier erstmal richtig gutgehen, aber das sehe ich nicht ein.

„Und? Wie lange hast du vor, jetzt hierzubleiben? Das kannst du vergessen, dass deine Socken einfach so rumfliegen.“

„Ja, Mann. Ich bleib’ ja nich ewig. Meinst, ich bin dumm? Will nur erstmal von Naomi weg und bin gleich auch weg. Freund besuchen. Der nimmt mich vielleicht auf und so. Wollen 'ne WG schmeißen und so. Auch krass, oder?“

„Hab immerhin immer die besten Ideen. Find’ ich voll krass. Und dann bin ich weg und nerv nich mehr.“

Na, da bin ich echt gespannt. Ich glaube es erst, wenn ich es sehe. Emilio sagt viel, wenn der Tag lang ist und schnell liegen seine Füße wieder auf dem Couchtisch.

„Siehst du? Bring immerhin voll meinen Scheiß weg.“

Ich mache mir halt Sorgen um meine Jungs, aber mir ist es auch wichtig, dass sie selbstständig werden.


Nun hat auch Emilio das Haus verlassen. Mal schauen, wann er wiederkommt. Die Zeit nutze ich und schaue meine Sachen im Internet durch. Langsam wieder alles ins Rollen bringen. Alex möchte mir ja auch helfen. Vielleicht arbeiten wir sogar bald noch intensiver zusammen. Das wäre toll.

Nur es kommt nicht dazu. Als es an der Tür klingelt und ich aufmache ..... Nun ja.

„Hihi, Marc. Schau mal. Du hast sturmfrei und ich auch. Lukas ist ja in der Schule und bei dir sehe ich gerade auch niemanden, hihi. Weißt du was?“

Ich habe gar keine Chance, irgendwas zu sagen. Schon packt sie mich.

Und wir kommen jetzt erst gar nicht mehr voneinander los. Sturmfrei klingt gut. Hatte ich schon lange nicht mehr. Dieses Gefühl ist auch gerade ganz ungewohnt. Das Verlangen, diese Frau immer weiter zu küssen.

Woah. Ich ....

Jennifer ist wirklich sehr heiß. Warum sage ich das? Uff. Ich. Sie ist extrem heiß.

Aber auch mit ihr muss ich reden. Sie sollte wissen, was mit Joel ist. Da wird sie sowieso irgendwann hinterkommen. Deswegen versuche ich das gleich zu klären. Nicht das sie dann Angst hat und ........

„Marc, du bist so ....“

Na klar. Ich komme nicht mal dazu, irgendwas zu sagen.

„Du, hör zu. Bevor wir hier irgendwas machen, muss ich mit dir noch reden. Du solltest da was wissen.“

Zumindest ist es einen Versuch wert, das jetzt zu klären. Aber dann verliere ich mich total in ihren Augen. Was wollte ich nochmal?

„Pscht. Nachher, okay?“, haucht sie mir zu.

Hmpf.

„Aber.“

„Pscht.“

Plötzlich fängt sie an, meine Arme nach oben zu nehmen und drückt sie gegen die Tür. Verdammt. Ich wollte doch nur ... kurz ..... woah. Einfach nur der Hammer.

Okay, dann später, denn .....

„Marc Duvan. Du bist der heißeste Detektiv, den ich kenne.“

Jennifer drückt hinter mir die Tür auf und schiebt mich rein. Nun ja. Die Küsse werden noch wilder und die Klamotten sind schnell ausgezogen. Mehr braucht ihr nicht sehen.


Verdammt. Ich habe vergessen, die Kamera auszumachen. Muss ich das nachher löschen.


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